Ethno::log
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Kleiner Tip...


"It may be advisable to tell them something about your forefathers in the stone ages, how rudely and simply they lived. The informants may be pleased to recognize the similarity, and this may spur them on to give voluntary information concerning the similarities and the differences between the two cultures."

Aitken, Barbara W. [ed.] et al. 1929: Treatment of Natives. In: Notes and Queries on Anthropology. The Royal Anthropological Institute, London.


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Ja Wolfshaar,
da ist dein Ethnologenherz wohl höher geschlagen. Und du fragtest dich in einem kurzen Anflug von Wut und Neid, warum du denn nicht 100 Jahre früher geboren wurdest.

Damals war noch alles leichter. Sauerei!

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Und du fragtest dich in einem kurzen Anflug von Wut und Neid, warum du denn nicht 100 Jahre früher geboren wurdest.

Willst du mir vielleicht etwas unterstellen, Benito?

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Aber Wolfshaar,
nicht doch. Wir alle kennen deine aufrichtige und pathetische Hingabe an die alles umfassende Wahrheit. Du würdest dich niemals solcher Flausen bemächtigen lassen. Vorallem nicht in Anbetracht deiner Vorfahren aus dem Lande vor unserer Zeit.

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darf ich ma feldforscherisch nachhaken?

wersn wir ?

[Apropos Wahrheit - hat eigentlich der Trickster auch eine mythologische Gegenspielerfigur?]

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Der Trickster ist doch seine eigene mythische Gegenspielerfigur, nicht?

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Möglicherweise ist das Gegenspielerprinzip jünger als das Tricksterprinzip.

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Das weiß der Metatrickster doch sicher am besten.

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"Der Trickster ist doch seine eigene mythische Gegenspielerfigur, nicht?"

Nein, ich denke nicht, daß man das so sagen kann.
Gegenspielerprinzip meint, es gibt einen Spieler bzw. eine Figur, die ein bestimmtes Prinzip repräsentiert und eine andere, eine zweite, den Gegenspieler, der ein diametrales Prinzip verkörpert.
Hase und Igel.
Männlich und weiblich.
Gut und Böse.
fake und Wahrheit.
Trickster und ... ?

Ich denke selbst nicht unbedingt in diesen Strukturen, aber sie tauchen eben immer wieder auf in der Menschheitsgeschichte, zumindest in Teilen, die mir bekannt sind. Von daher, als das Stichwort >Wahrheit< fiel, kam ich drauf zu fragen, ob einer der Experten etwas weiß über eine Gegenspielerfigur.
Ein Tier vielleicht, das in nordamerikanischen Geschichten neben dem Coyoten auftaucht, ihm begegnet, oder so. Wäre ja möglich. Möglich wäre auch, daß es Gegenspieler nicht zum ganzen Trickster, sondern zu spezifischen seiner Eigenschaften bzw. Charakteristika gibt.
Unwahrscheinlich ist, daß die Tricksterfigur isoliert für sich steht. Sie existiert innerhalb einer Ordnung. In jeder Ordnung gibt es mehr als eine Figur. Diese stehen in spezifischen Beziehungen zueinander.

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In den nordamerikanischen Genesismythen treten Trickstergestalten wie "Alter Mann Coyote" der Crow-Mythologie oft in Rollen auf, die ihre Ambivalenz am besten verdeutlicht. Bei der Erschaffung der Welt begleitet der Trickster den mythischen Urvater und geht ihm dabei zur Hand. Oft bringt er den Menschen das Feuer und lehrt ihnen grundlegendes Wissen. Das spannende an diesen Mythen ist ja, dass dieser Kulturheros plötzlich in eine Schurkenrolle schlüpfen kann, und das Erschaffene mit dem gleichen Motivation wieder zerstört.
Der Sammelbegriff "Trickster" steht jedoch nicht nur für Kulturheroen, manchmal fehlen Trickstergestalten diese positive Eigenschaft ganz. Doch eins bleibt allen gemein: Sie sind ambivalent und diese Ambivalenz ist eine Grundeigenschaft des Trickster.

In jeder Ordnung gibt es mehr als eine Figur

Wenn ich auf dieses strukturalistische Gedankenspiel eingehe, würde ich behaupten, das Oppositionspaar lautet:

Trickster und Trickster!

Doch ich glaube eine Strukturanalyse ist gerade in der Mythologie nicht anwendbar, obwohl ihr Übervater viel Energie in die strukturalistische Erschließung der Mythen gesteckt hat.

Nicht alle Systeme funktionieren gemäß des aristotelischen Grundsatzes des Widerspruchsverbots.
Meiner Meinung nach ist es genau dieser Sprung, der uns die ganze Sache unserer etwas beschränkenden Logik entzieht. Uns beschleicht das Unbehagen wenn in unserer Wahrnehmung differentielle Gegensatzpaare am gleichen
Platz der Matritze stehen. Ich behaupte mal ganz mutig, dass eine Unterscheidung Gegensatz/Identität hier nicht funktioniert. Nicht in einer binären Beziehung oder einer pyramidenförmigen oder einer n-eckigen. Das entweder/oder sehe ich in Mythen eher als sowohl/als auch.

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"Das entweder/oder sehe ich in Mythen eher als sowohl/als auch."

Was dafür spräche, daß das Gegenspielerprinzip jünger ist als das Tricksterprinzip.

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Kann denn ein Gegenspielerprinzip nicht neben einem Tricksterprinzip existieren?

Man könnte doch auch von einem
entweder/sowohl-alsauch/oder ausgehen.

In meinen Augen ist die chronologische Abfolge Trickster-->Gegenspieler schon ein sich ausschließendes Gegensatzpaar.

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"Kann denn ein Gegenspielerprinzip nicht neben einem Tricksterprinzip existieren?"

Natürlich kann es das. Tut es ja auch.

"Man könnte doch auch von einem
entweder/sowohl-alsauch/oder ausgehen."

Naja, wäre nicht sehr aussagekräftig.

edit: Wäre sozusagen eine wahre, weil nicht falsche, aber wenig hilfreiche Prämisse. Ich würde an dieser Stelle die Kategorie 'Kontext' einführen.

"...plötzlich in eine Schurkenrolle schlüpfen kann, und das Erschaffene mit dem gleichen Motivation wieder zerstört."

Das ist ein spannender Satz, denn wieso betrachten wir es als Widerspruch, etwas zu zerstören, zu dessen Aufbau man beigetragen hat?

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Ihr habt beide recht ... *giggles insanely*

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"[…] wieso betrachten wir es als Widerspruch, etwas zu zerstören, zu dessen Aufbau man beigetragen hat?"

Weil wir das nicht erwarten. Jedenfalls nicht mit "unserem" Verständnis von Mythologie. Die Mythen, auf die sich unsere Wertevorstellung seit jeher beruft (Neues Testament, James Bond, Star Wars, Matrix) leben meist von klar definierten Rollen im gut/böse-Schema. Das aristotelische Widerspruchsverbot, dass sich zumindest im Volksverständnis bis heute gehalten hat, verbietet nur dann einen Widerspruch, wenn er auch als solcher wahrgenommen wird.

Oder: Wenn James Bond aus Jux den alten Q erschießen würde, verstünden wir die Welt nicht mehr.

@Zeph: Da hammas ja ;-)

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ach kinnas, es geht doch nich ums rechthaben.

..männerwelt. *loswtwil

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Aba Deandl, es geht nicht ums recht haben, sondern um die Erörterung einer Fragestellung. Und wenn´s dir darum nicht ginge, würden wir ja nicht diskutieren (geschweige denn studieren).

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Ich schlage vor, wir führen die Unterhaltung am Wochenende um den 22. weiter. (Kein Aprilscherz!) Bist Du in München zu dem Zeitpunkt?

PS ich glaub, "deandl" hat mich noch nie jemand genannt. *grinz

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Ja, das wäre ganz praktisch, dann könnten wir ja auch endlich mal die Nasenfrage weiter erörtern. Ich denke schon, dass ich dann in München sein werde.

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cool.
[Bezüglich unserer Nasenkontroverse waren wir glaube ich dabei stehengeblieben zu klären, ob wir Absoluta oder Relativa betrachten.]

cu guys :---)

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