Ethno::log
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Schwarze dümmer als Weiße, mal wieder.


Überall kommen neue "wissenschaftliche" Belege für die These auf, dass Rassen bedeutende genetische Vor- oder Nachteile haben, die sich gesellschaftliche auswirken. Wichtigste und gefährlichste These aus diesen Zirkeln ist, dass Schwarze von Geburt an dümmer sind als Weiße. Erst vor kurzem hat eine Dozentin an unserem Institut, Gabriele Herzog-Schröder, einen kritischen Leserbrief an das "Spektrum der Wissenschaft" geschrieben. Hier hat sie sich vor allem mit den verwobenen Begriffen von Ethnie, Rasse und Genanlage beschäftigt.

In den USA ist nun ein Buch erschienen: "Race. The Reality of Human Difference. Westview Press, Boulder, Colorado 2004." Die Autoren Vincent Sarich (Professor Emeritus in Berkely) und Frank Miele behaupten darin, dass der Intelligenzquotient der subsahrarischen Rasse ziemlich konstant 70 Punkte betrage. Was ziemlich dumm wäre.

Damit versuchen sie auch gegen sogenannte "Race Deniers" zu argumentieren, die die herausragende Bedeutung von Rasse nicht erkennen wollen (zu denen ich mich zähle).

Glücklicherweise übernimmt der SZ-Autor Burkhard Müller in seiner Rezension die Aufgabe, das Buch heftig zu kritisieren. Er argumentiert dabei nicht aus ethnologischer Perspektive, aber das stört nicht, denn seine Argumentation ist sehr überzeugend. Allein der Umstand, dass in den 300 Seiten des Buches kein Wort über den Intelligenzquotienten verloren wird oder darüber, was dieser eigentlich misst, ist ein kapitaler Fehler. Burkhard deckt weitere methodische Schwächen auf.

Die biologische Argumentation über die Falschheit der Reduktion von Genpools auf Hautfarbe und die ethnologische Argumentation der Bedeutungslosigkeit von genetischen Unterschieden zwischen Ethnien gegenüber kulturellen Unterschieden kann man sich also an dieser Stelle sparen.


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"Die Google Gesellschaft"


Neues Buch: "Kai Lehmann, Michael Schetsche (Hg.) Die Google-Gesellschaft. Vom digitalen Wandel des Wissens"

"Zu Beginn des 21. Jahrhunderts ändert sich der Umgang mit Wissen radikal. Wie wir Wissen heute entwickeln, verändern und verbreiten, unterscheidet sich in vielfältiger Weise von früheren Formen. Der umfangreiche Band liefert eine aktuelle Bestandaufnahme der verschiedenen Dimensionen der internetbasierten Wissensgesellschaft. In mehr als 50 Beiträgen ziehen Praktiker, Journalisten und Wissenschaftler Bilanz für Politik und Ökonomie, für Bildung, Medien und Kunst und gleichen dabei Diskussion und Wirklichkeit miteinander ab." Ein Interview mit dem Herausgeber, dem Soziologen Michael Schetsche findet sich beim Deutschlandradio (MP3). In dem Interview stellt er gewagte Thesen auf: Wir steuern auf eine immaterielle Gesellschaft zu, die von Wissen bestimmt wird. Schnittstellen des Wissens werden die Suchmaschinen sein. Große Leitideologien wie Religionen werden zurückgehen, die Menschen werden sich ihre Weltsichten individueller zusammensuchen.


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Deutschland: Terra Incognita


Quo vadis, Ethnologie ?
Die Anderen und das Fremde finden sich nicht nur in der Ferne, sie sind auch ganz nah, man muß nur hinschauen.

Blickwechsel, ein Projekt über Straßenkinder in Bolivien und Hamburg. Im Auftrag des Werkstatt 3 - Bildungswerkes recherchierte der Photograf Michael Kottmeier 1998/99 in St. Cruz, Bolivien über Lebensumstände und Lebenserfahrungen von obdachlosen Kindern. 1999 bis 2001 folgte eine daran anschließende intensive Beschäftigung, wieder im Auftrag des Werkstatt 3 - Bildungswerkes zu Lebensumständen und -wirklichkeiten von Straßenkindern in der norddeutschen Metropole Hamburg. Aus Kottmeiers Arbeit entstand u.a. eine umfangreiche Leihausstellung von Photos aus St.Cruz und Hamburg. Doch Kottmeier war nicht der einzige, den das Thema ´Leben auf der Straße in Deutschland` umtrieb:

"Der Kontakt zu den Hamburger Kindern/Jugendlichen wurde über das KIDS (Kinder in der Szene) Basis Projekt e.V. am Hauptbahnhof hergestellt. Die Interviews führte die Hamburger Ethnologin Ute Metje. Im Unterschied zu der Arbeit in St. Cruz gestalteten sich die Hamburg-Recherchen wesentlich schwieriger. Bevor überhaupt erste Fotos aufgenommen und Gespräche mit den Jugendlichen geführt werden konnten, musste eine vorsichtige Annäherung durch vielfache Präsenz und Teilnahme des Fotografen bei den Aktivitäten des KIDS erfolgen. Auch war es nicht wie in Santa Cruz möglich, einzelne Jugendliche bei ihrem Alltag auf der Straße fotografisch zu begleiten. Mühsam aufgebaute Vertrauensverhältnisse brachen durch das Wegbleiben der Jugendlichen vom KIDS immer wieder jäh ab. Auch Krankheit, Gewalt und gewaltsamer Tod waren Begleitumstände der Arbeit."

Parallel bereits hatte die Hamburger Ethnologin Ute Marie Metje im Feld Straße in Hamburg ihr Habilitationprojekt vorbereitet, das im Februar 2005 nun endlich veröffentlicht worden ist: Zuhause im Übergang. Mädchen und junge Frauen am Hamburger Hauptbahnhof.

Der Kooperation zwischen blickwechsel und Metje entstand durch das Hamburger KIDS und das Basis Projekt e.v. am hamburger Hauptbahnhof, das eine Anlaufstelle und temporären Aufenthaltsort für Straßenkinder bietet, aber auch Metjes Zugang zum Feld darstellt.


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Rare Books from Patagonia


Duncan Campbell, already running two fine websites about Patagonia (Patbrit and Patfotos) started a new one: At Patlibros he published full scans of some rare books about patagonia and tierra del fuego. Some of them are a great source for historical information about the indians of tierra del fuego.

I am really happy to see that he recently added The Gold Diggings of Cape Horn from John R. Spears (1895) as excellent online-edition, a rare book not available in germany. And there's even more interesting stuff, as for example an account of Ernest Shackleton in Punta Arenas printed in the Magellan Times in 1916.


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"Weltmusik"-Beilage


Ein Spezial über Weltmusik, die so genannte, befindet sich in der tageszeitung. Darin stehen unter anderem Texte über die Verbreitung westlicher Musik in Afrika , über das Programm MTV-Afrika und HipHop als Botschaftsmedium und über den florierenden afrikanischen HipHop von Dakar bis Dar es Salaam.


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Internet Journal for Cultural Sciences


This seems to be quite rich a resource, see e.g. volumes Knowledge Networking in Cultural Studies (2001) or The Contemporary of the Non-Contemporary (2002)


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Shattering shaman myths


New book explores female roots of shamanism "In a new book published last month by Random House, Barbara Tedlock, professor of anthropology, challenges the historical hegemony of the male shamanic tradition, restores women to their essential place in the history of spirituality and celebrates their continuing role in the worldwide resurgence of shamanism.

Tedlock's book, "The Woman in a Shaman's Body", also presents empirical studies that find common shamanic practices to be very effective in medical terms and discusses why this is the case. Women shamans, she says, have often practiced in the fields of healing, birthing children, gathering and growing food, keeping communities in balance, presiding over ceremonies and rites of passage, maintaining relations with the dead, teaching, ministering to those in need, communing with nature to learn her secrets, preserving the wisdom traditions, divining the future and dancing with goddesses and gods." read more ..

via ::antropologi.info::


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Brutstätten der Kreativität


Africars hat ein substantielles update erfahren: Brutstätten der Kreativität - Die Aneignung des LKWs im Sudan von Kurt Beck, html von Gabriel Kläger: "Wer in Asien, Lateinamerika oder Afrika gereist ist, kennt die erfindungsreich umgebauten und häufig reich verzierten Lastkraftwagen, die das Straßenbild der Städte ebenso prägen wie den Verkehr auf den abgelegensten Pisten des Hinterlands. Ästhetisch besonders beeindruckende Exemplare sind auf den Straßen Nigerias, Mexikos, der Philippinen und Pakistans unterwegs. Sie überragen den übrigen Verkehr wie besonders reich geschmückte Prunkelefanten oder Dinosaurier im Hochzeitsgewand. Ein großer Teil des Güter- und Passagierverkehrs wird mit diesen LKWs abgewickelt. Auch Ethnologen bedienen sich ihrer als selbstverständliche Transportmittel bei ihren Forschungsreisen. Dennoch sind sie bislang kein legitimer Gegenstand der Forschung. Das heißt aber nicht, daß es dabei nichts zu entdecken gäbe - im Gegenteil, sie geben einen Blick frei auf das, was für Ethnologen zu den wunderbarsten Dingen dieser Welt gehört, namentlich auf die menschliche Kreativität." [Weiterlesen] via entry at xirdalium


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Frazer's The Golden Bough is available online


"This classic study in early anthropology (all in all 12 volumes, I think) is published online as part of Project Gutenberg. del.icio anthropology pointed to the book published on Bartleby's website. But the book can also be downloaded from Sacred Texts-website and Project Gutenberg - without any ads." via anthropologi.info


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Durham Anthropology Journal online


The Durham Anthropology Journal is online again: "The purpose of DAJ is to allow research ideas to be disseminated to the academic community at large for comment and criticism with a view towards improving them prior to submission to peer reviewed publications. This may include experimental ways of disseminating ideas which capitalise on the multimedia potential of the internet. So the inclusion of video, audio, still image and meta data as well as data stored in databases or spreadsheets can be integrated with the text of the paper." via anthropologi.info


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Ist Management kulturabhängig?


Fragt das manager-magazin. Interessante, sozusagen emische These als Fazit: In gutem Management gebe es "kaum eine Kulturabhängigkeit, anders sieht es hingegen bei schlechtem Management aus". Wie relevant ist eigentlich Unternehmensethnologie? Dort ließen sich ja ganz interessante Fragen bzgl. sog. wirtschaftlicher und sog. kultureller Globalisierung sowie bzgl. z.B. der Lokalität von Kapitalismus und der Bewertung gutes Management-schlechtes Management stellen...


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Artikel zu den "Ehrenmorden"


Die Zahl der "Ehrenmorde" an türkisch-stämmigen Frauen nimmt in der letzten Zeit drastisch zu. Mit dem Islam haben sie wenig zu tun - aber viel mit Selbstausgrenzung. Schreibt der Ethnologe Werner Schiffauer in der Süddeutschen Zeitung. Die Zeit legt nach, die SZ auch noch einmal. Und dann wäre da noch eine Fachtagung (ohne ethnologische Beteiligung) am 9. März 2005 in Berlin: "Verbrechen im Namen der Ehre": "Eine Veranstaltung von TERRE DES FEMMES, amnesty international und der Friedrich-Ebert-Stiftung Jährlich werden ca. 5.000 Mädchen und Frauen im Namen der Ehre ermordet. Die Dunkelziffer liegt jedoch viel höher, da die wenigsten Fälle vor Gericht behandelt werden. Auch in Deutschland geschehen Verbrechen im Namen der Ehre innerhalb von Migrantenfamilien. Deshalb wurde 2004 von Terre des Femmes eine Kampagne zur Prävention von Verbrechen im Namen der Ehre auf nationaler und internationaler Ebene gestartet, und auch amnesty international greift dieses Thema im Rahmen ihrer aktuellen Kampagne gegen Gewalt gegen Frauen auf. Die Konferenz soll einen Rahmen für die deutsche Fachöffentlichkeit bieten, sich über den aktuellen Diskussionsstand auf nationaler und internationaler Ebene zu informieren und an der Entwicklung von Strategien und Konzepten zur Beseitigung dieser Verbrechen zu beteiligen. Die gesamte Veranstaltung wird simultan übersetzt (Deutsch / Englisch)." (Link)


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