Ethno::log
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Quo vadis EthnologiestudentInnen?


Die Sektion Wozu Ethnologie? Vom Studium zum Beruf unserer Institutswebsite wurde um die Verbleibsstudie der AbsolventInnen unseres Instituts (.pdf, 342KB) ergänzt.


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Parallelgesellschaften


Was hat Multikulti damit zu tun? fragt sich die taz. Und ich frage auch mal die Frage, ob solche Artikel und Links an dieser Stelle von Interesse sind...

Hier die Unterzeile: "Reicht Gesetzestreue? Oder brauchen wir Unterwerfung unter eine Leitkultur? In der gegenwärtigen Debatte um Parallelgesellschaften werden verschiedene Modelle der Integration gern durcheinander geworfen. Law-and-Order-Politik könnte sich dabei sogar als liberaler erweisen."

Im Text geht es um die Frage schwache oder starke Integration: Schwache Integration wird bezeichnet als Gehorsam gegen geltendes Recht, die Freiheitsgrade innerhalb des rechtlichen Rahmens seien dabei weit offen. "Der Schwur von Einwanderern auf die Verfassung der Vereinigten Staaten wäre ein Beispiel für eine solche Integration. Fremdartig wirkende Stadtviertel wie Chinatown gelten als Ergebnis einer erfolgreichen liberalen Integration. Was in der deutschen Debatte als Albtraum der Gettoisierung erscheint, gilt in den USA als Verwirklichung des amerikanischen Traums. Freilich darf kein asiatischer, afrikanischer oder südamerikanischer Migrant beim verfassungsgemäßen pursuit of happiness geltendes Recht verletzen. Ansonsten geht alles, verschleiert oder unverschleiert." Schwache Integration könne jedoch bedeuten, dass Zehntausende ihr Leben lang in Deutschland so fremd bleiben, dass die einzigen nachhaltigen Kontakte zu Deutschen dem Konflikt mit dem Gesetz entspringen. Starke Integration dagegen, wie sie die CDU fordere, "helfe" den Migranten, aber um den Preis einer hohen Reduktion von Freiheitsgraden.


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Tariq Ramadan


Mal wieder ein Link zur Tageszeitung namens tageszeitung, in der heute ein Porträt des Genfer Islamwissenschaftler Tariq Ramadan zu lesen ist: des" ersten Popstars des Euroislam". Es geht um die Frage, ob er "der lange ersehnte Modernisierer oder das Trojanische Pferd des Dschihad in Europa" sei... Fazit des Texts: "(...) Doch es ist wohl wie immer in Orthodoxien - selbst die Häretiker sind noch gefangen in den Dogmen, die sie langsam aufweichen, sie beginnen als Grenzgänger, und wie sie enden werden, weiß man am Anfang nie. Wenn man den Islamismus nicht nur mit der Polizei bekämpfen, sondern ihm auch mit geistiger Auseinandersetzung beikommen will, dann wird man um Tariq Ramadan als Gesprächspartner nicht herumkommen."


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Strategien der Annäherung


Drei Absolventinnen unseres Instituts Julia Bayer, Andrea Engl und Melanie Liebheit haben jüngst ein Buch im Bereich der Visuellen Anthropologie herausgegeben: "Strategien der Annäherung: Darstellungen des Fremden im deutschen Fernsehen".

"Unsere Wahrnehmung und Beurteilung der Welt wird entscheidend durch die Medien geprägt. Gerade das Wissen über ferne Länder, fremde Kulturen und andere Menschen schöpfen viele allein aus dem Fernsehen - die Welt der bunten Flimmer-Bilder droht zur Welt selbst zu werden. Den dokumentarischen Programmen haftet die Illusion des 'Realen', des 'Authentischen' an. Sie suggerieren dem Zuschauer, dass er 'dabei gewesen ist' und 'mit seinen eigenen Augen' gesehen hat, was passiert ist. Je weiter der Ort des Geschehens von der Erfahrungs-Welt der Zuschauer entfernt ist, desto weniger greifen Korrektive wie zum Beispiel die eigene Erfahrung. Die Fernsehmacher tragen somit große gesellschaftspolitische Verantwortung. Impulse, die sie geben, sind mitbestimmend dafür, wie unsere Gesellschaft mit anderen Kulturen, mit Minderheiten und damit letztlich auch mit sich selbst umgeht."

Weiterlesen ..."Vor dem Hintergrund dieser Gedanken entstand die Idee zur Tagung Strategien der Annäherung - Darstellungen des Fremden im deutschen Fernsehen, die im Oktober 2003 im Forum des Goethe-Instituts in München stattfand. Im Vordergrund stand für uns das Anliegen, Verantwortliche aus Theorie und Praxis an einen Tisch zu bringen: Kultur- und Medienwissenschaftler, Filmemacher, Korrespondenten und Programmverantwortliche konnten sich in einem offenen Dialog begegnen. Auf Basis der aktuellen Fachdebatten wurden grundlegende Strukturen, Ansätze, Dilemmata und Chancen von Auslandsthemen in der deutschen Fernsehlandschaft im interdisziplinären Austausch diskutiert.

Um diese Debatten fortzuführen und zu vertiefen, haben wir die Ergebnisse der Tagung und einige ergänzende Beiträge publiziert. Der Tagungsband richtet sich bewusst auch an eine breitere Öffentlichkeit. Die Autoren beschäftigen sich unter anderem mit der Macht von Klischees, den Strukturen aktueller Auslandsberichterstattung, Tendenzen der Programmgestaltung und Formen des dokumentarischen Arbeitens in fremden Kulturen. Sie beschreiben, wie es zu den Bildern kommt, die uns von der Welt gezeigt werden - und auch warum wir viele Bilder nicht zu sehen bekommen. Das Buch schafft ein Bewusstsein dafür, wie konstruiert die Welten sind, die wir tagtäglich in unsere Wohnzimmer holen. In diesem Sinn leistet das nun erschienene Buch einen Beitrag zur Stärkung der kritischen Medienkompetenz in der deutschen Öffentlichkeit."

BAYER, JULIA, ANDREA ENGL AND MELANIE LIEBHEIT (Eds.). 2004. Strategien der Annäherung: Darstellungen des Fremden im deutschen Fernsehen. Bad Honnef: Horlemann. [ISBN: 3-89502-187-3; 14,90 Euro]


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"Metatrickster" online!


Endlich ist meine Doktorarbeit erschienen, als gedrucktes Buch und als .pdf (7,5MB) online -- unter einer Creative Commons Lizenz frei herunterzuladen. "Metatrickster" handelt von sechs historischen Persönlichkeiten, die die ganze Welt und manchmal auch sich selbst hereingelegt haben: Burton, Taxil, Gurdjieff, Backhouse, Crowley und Castaneda haben mystische, verborgene, verwirrende und schwer greifbare Leben geführt, sind auf der ganzen Welt aufgetaucht und wieder verschwunden. Alle sechs haben ungeheure Ähnlichkeit mit einem widersprüchlichen Wesen, das scheinbar in den Mythologien aller Zeiten und Orte auftaucht. Vor über hundert Jahren haben die Forscher dieses Wesen "Trickster" getauft. Irgendwie ist jede dieser historischen Tricksterpersönlichkeiten mit allen anderen verwoben, alle sind sie wie Teile eines verworrenen versteckten Netzes, daß sich durch Geschichte, Kultur, Raum und Zeit erstreckt ... more info and download link here.


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Vulgar Spirit of Blogging


The very first article in the newest issue of the "American Anthropologist" (Vol. 106, No. 4, December 2004) is called '"The Vulgar Spirit of Blogging": On Language, Culture, and Power in Persian Weblogestan' by Alireza Doostdar. I can't furnish an abstract yet, as neither the 'Bayerische Staatsbibliothek' nor the 'Universitätsbibliothek der LMU' offers online-access to the "American Anthropologist". Thank you very much! What was the year? 2004? Bah -- Humbug!

[Edit by fab: it is available as a downloadable fulltext pdf via his/her english weblog]

Abstract: "This article is an ethnographic study of Persian-language weblogs (blogs), focusing on a divisive argument among Iranian bloggers that came to be known as the "vulgarity debate." Sparked by a controversial blogger who ridiculed assertions that Islam was compatible with human rights, the debate revolved around the claim that biogging had a "vulgar spirit" that made it easy for everything from standards of writing to principles of logical reasoning to be undermined. My study focuses primarily on the linguistic side of the controversy: I analyze blogging as an emergent speech genre and identify the structural features and social interactions that make this genre seem "vulgar." I also examine the controversy as a confrontation between bloggers with unequal access to cultural capital and a struggle over "intellectualist" hegemony. in the conclusion, I use the construct of "deep play" to weave together multiple layers of structure, explanation, and meaning in the debate. [Keywords: Iran, weblogs, computer-mediated communication, speech genres, social status]"

DOOSTDAR, ALIREZA. 2004. "The vulgar spirit of blogging": On language, culture, and power in Persian Weblogestan. American Anthropologist 106(4): 651-662.


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"Bad news sind good news"


Und noch ein wenig sicher zumindest nicht komplett unberechtigte Medienschelte im allgegenwärtigen Multikulti-Integrations-Parallelgesellschaften-Patriotismus-Geblöke.


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Buch über Spielzeug aus Westafrika


Da muss man die Berliner taz lesen, damit man mitkriegt, was im Umkreis des Münchner Völkerkundemuseums so entsteht: "TRASH TO TREASURE: SPIELZEUG AUS WESTAFRIKA". Die taz schreibt unter dieser Überschrift in aller Kürze: "Der Slogan ,Trash to Treasure' ist für diese Kreationen nicht übertrieben. Denn wirklich entstehen aus den Abfällen der westlichen Weißblech- und Plastikdosenwelt, die längst nach Afrika vorgedrungen ist, in den Händen geschickter Handwerker wahre Schätze." Diese Schätze seien, so weiter, detailgenaue Modelle von Motorrädern, Autos, Lastwagen, Flugzeugen, Helikoptern und Schiffen sowie etlichem Kriegsgerät, und längst international begehrte Sammlerstücke bei Kunstliebhabern geworden. Die Stücke sind vor allem aus Burkina Faso, Ghana, Togo und Benin. Sie dokumentierten, so die taz, dass Afrika nicht Endlager der Altlasten der Welt, sondern ihr kreativer Transformationsraum sei: "Afrika bewegt sich. Spielzeug aus Westafrika" heißt das Buch (taz: "das wunderbare Buch"). Hrsg. von Stefan Eisenhofer, Karin Guggeis und Jacques Froidevaux (Arnoldsche Verlagsanstalt, Stuttgart 2004, 216 Seiten, 200 Farbabb., 29,80 €). Es würdige nicht nur die Recyclingkunst, sondern zeige daneben auch, wie sich Afrika vor allem über seine Transportmittel aller Art definiere.


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Interview mit Kien Nghi Ha


Kien Nghi Ha hat sein Buch "Ethnizität und Migration" reloaded, so dass das Buch nun heißt: "Ethnizität und Migration RELOADED – Kulturelle Identität, Differenz und Hybridität im postkolonialen Diskurs"(Wissenschaftlicher Verlag Berlin). Kien Nghi Ha zählt zu den Vertretern einer politischen Wissenschaft, die, quasi im Stil der Cultural Studies, interdisziplinär rezipierbar und dabei interessant für alle möglichen Fachperspektiven und -ansätze sind. In der Spex hat er nun ein Interview gegeben: "Ethnizität und Migration RELOADED Wer hat Angst vorm Kanakmän?" heißt es, und weil die Spex eine Musikzeitschrift ist, konzentriert sich das Gespräch auf Identitätsstrategien vor allem im HipHop und in der sog. deutschen Ethnocomedy. Kien Nghi Ha fragt im Rückgriff auf postkoloniale Kritik nach Risiken und Möglichkeiten subversiver Identitätspolitik. In seinem Buch untersucht er kritisch die Praktiken des Signifying – etwa die sog. "Selbstkanakisierung".


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News on Ethnologik.de


Nur eine kleine Ankündigung:

Auf der Seite der Ethnologik gibt es inzwischen sämtliche Ausgaben der studentischen Zeitschrift des Instituts für Ethnologie und Afrikanistik in München im pdf-Format zum Herunterladen. Viel Spaß beim Lesen!

Des weiteren gibt's Impressionen vom Ethnofest im Substanz von vor knapp zwei Wochen!


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Schiffauer über Parallelgesellschaft und Integration


German anthropologist Werner Schiffauer (Frankfurt/Oder) wrote an article about present German integration discourse. Published in Süddeutsche Zeitung, unfortunately there is no link. But you can read the newspaper in many German libraries. Date of publishing is Saturday, december 4th, page 14. Here I can't offer more than headlines and the beginning of the article...

Falsche Gleichungen Türken, Deutsch-Türken und ihre Gemeinden in Deutschland: Parallelgesellschaften und Integration / Von Werner Schiffauer

Unisono warnen Politiker quer durch die Parteien vor der „Parallelgesellschaft“. Ihr Szenario: In den Immigrantenvierteln nützen islamische Verbände die schwierige ökonomische Lage der Bevölkerung, um Anhänger zu werben. In den Moscheen entstehen islamische Welten, die die deutsche Kultur und Gesellschaft radikal ablehnen. Hassprediger verbreiten antisemitische Hetzreden und verkünden eine bevorstehende islamische Revolution. Die Unterdrückung der Frau, die Zwangsehe, die häusliche Gewalt werden religiös begründet. Dies ist der Nährboden, auf dem islamistische Gewalt gedeiht, die sich früher oder später entladen wird. Die Antwort kann nur lauten: Schluss mit der falschen Toleranz.

Das Bild ist äußerst suggestiv – und es ist falsch. Es beruht auf der Folge von Gleichungen: Rechtgläubig konservativer Islam = Rückzug und Abwehr der Mehrheitsgesellschaft = Absage an Integration = Ursache von Parallelgesellschaften = Bereitschaft zur Gewalt. Keine dieser Gleichsetzungen hält einer genaueren Überprüfung stand.


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Wissenschaftler diverser Forschungsrichtungen über den Antisemitismus


Werner Bergmann und Mona Körte haben ein Buch herausgebracht, das sich mit „Antisemitismusforschung in den Wissenschaften“ beschäftigt. „Namhafte Fachvertreter stellen die Forschungsgeschichte, den spezifischen methodischen Zugriff, den aktuellen Forschungsstand und die besonderen Probleme ihrer Disziplinen in der Erforschung des Antisemitismus vor.“ Dabei sollen so verschiedenartige Gebiete wie Theologie, Religionsgeschichte, Geschichts- und Sozialwissenschaften und Medizin- und Rechtsgeschichte eine Rolle spielen. Die folgende Leseprobe soll dazu dienen, sich einen Überblick darüber zu verschaffen.


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