Ethno::log |
Dept. of thoughts, kerleone, November 22, 2004 at 1:35:09 PM CET Where are we? While parts of europe (e.g. netherlands and germany) are discussing the future of the multicultural society, about integration of alien cultures, about "paralell societies" inside nations, about the right of nations to force people to learn the language of the nation if they imigrate, about the right of cultural supremacy, about words like "Leitkultur" (leading culture), I am again recognizing, that cultural anthropology, the leading science dealing with questions like this, is not involved. Don't we have the answers? Are we involved? If not, why not? Are we all on fieldwork, if not physically, then at least mentally? Is cultural anthropology maybe not dealing with all these problems, because in her heart she is still the science made by people alien to the society they come from? ... Comment
mawingu, November 22, 2004 at 10:20:27 PM CET
Good question. It had to be asked. Should be discussed at least in a course... ... Link
neophyt, November 23, 2004 at 5:25:29 PM CET
Ich denke es gibt genügend Ethnologen, die sich mit solchen Fragen beschäftigen, vor allem in der politischen Anthropologie. Diese finden aber über die wissenschaftliche Welt hinaus keine Beachtung, da die Ethnologen sich nicht in der Öffentlichkeit äußern. Warum das so ist, habe ich mich mich auch schon oft gefragt. Vielleicht sind diese Leute keine Medienmenschen. Vielleicht hängt das auch mit der Werturteilsfreiheit zusammen, die Max Weber postulierte. Das mag für die Wissenschaft zutreffen, aber deswegen kann man sich doch unabhängig davon öffentlich äußern, oder? ... Link
neophyt, November 23, 2004 at 5:51:44 PM CET
Danke für den Beitrag, der ist doch sehr konstruktiv. Bist du mit der Situation ( wie Ethnologen sich verhalten) zufrieden? ... Link
supatyp, November 23, 2004 at 5:56:43 PM CET
das verhalten der ethnologen ist mir ziemlich egal
und .com Sie mir nich mit der weberkeule. woher wollen Sie wissen, dass der zu christiansen gegang wär? ... Link
neophyt, November 23, 2004 at 6:34:51 PM CET
Was suchen Sie dann hier mit ihren unqualifizierten Bemerkungen? ... Link
supatyp, November 23, 2004 at 6:36:46 PM CET
tschuldigung
wusste nich, dass Sie hier qualifikationen verteilen ... Link
kerleone, November 24, 2004 at 12:09:57 AM CET
Hallo Supatyp
sonst nix los bei Antville? Deine Provokationen und dein Humor sind mir ja ganz lieb, aber hier versteht es keiner und es stört. ... Link
kerleone, November 24, 2004 at 12:15:34 AM CET
@neophyte
Mit der Werturteilsfreiheit hängt das glaub ich nicht zusammen, erstens gibt es gerade in der Ethnologie genug Gegenströmungen wie z.B. Action Anthropology, auch an unserem Institut. Und zweitens könnte man sich auch vorsichtig äußern und nur Begrifflichkeiten klarstellen und Fehler in der Argumentation der Politiker aufdecken, ohne dass man grundsätzlich Partei bezieht. In jedem Seminar fällt Kritik an Begrifflichkeiten, aber wenn die von Spiegel Online von Steinzeitmenschen reden, dann stört das viele nicht, oder nicht so stark, um zu protestieren. Das verstehe ich nicht. ... Link
supatyp, November 24, 2004 at 9:43:55 AM CET
ja, sorry
war ich wohl undeutlich so kurz. dann anders: ich wunder mich nur über das wünschen oder vleicht sogar einklagen eines Einmischens der ethnologen, was ja (anscheint) ein nich ganz geklärtes binnendisziplinäres problem ist, da die grossen einmischer (von malinowski bis eibl-eibesfeldt) ja irgendwie datenmanipulierend am werk waren. und dass da - so meine befürchtung - ein weiterer unsauberer datenumgang nicht auszuschliessen ist. punkt 2 wär vleicht noch eine allgemeine skepsis zur sog. werturteilsfreiheit (ich bin eher für den begriff der interesselosigkeit, naja) bei verbeamteten wissenschaftlern, aber das wäre eine andere geschichte, mehr so wissenschaftstheorie ... Link
mawingu, November 24, 2004 at 10:10:31 AM CET
noch ne meinung
ich verstehe nicht, warum sich ethnologen nicht einmischen sollten. soziologen labern sich eins in die tasche, recht haben sie dabei keineswegs immer. und wir sollen werturteilsfrei sein. was gibt es denn werturteilsfrei zu sein, wenn der islam öffentlich zum feindbild (spiegel) erklärt wird? da wäre es eigentlich an der zeit, ein paar dinge klarzustellen. diese klarstellungen übernehmen nun eben ausschließlich bassam tibi und soziologen. ... Link
supatyp, November 24, 2004 at 10:13:38 AM CET
ich schätze mal
dass ethnologen nicht sexy genug sind für den medienzirkus, in dem die o.g. strategen auftreten, wobei sich die (fehlende) sexyness sowohl auf die themen als auch auf das personal (anwesende ausgeschlossen) bezieht ... Link
kerleone, November 24, 2004 at 12:58:31 PM CET
Eibl-Eibesfeldt ist m.M.n. kein Ethnologe im Sinne von Cultural Anthropology, er hat sich als Verhaltensforscher ja gerade um die biologische Seite des Menschen und nicht um die Kulturseite gekümmert. Einer der großen ist schon mal gar nicht. Die Debatte über einen Datenbetrug bei Malinowski ist mir nicht bekannt, wer weiß da mehr? Die Skepsis zur Werturteilsfreiheit habe ich auch, ich halte solche Ideen ohnehin für überholt und das hat wirklich etwas mit Wissenschaftsgeschichte zu tun, denn Forscher, auch Naturwissenschaftler sind, um es provokativ zu sagen, schon in einem religiösen Ausmaß an eigene Weltsichten gebunden, die ganz genauso über Sozialisation weitergegeben werden. Die Objektivität der Wissenschaft ist eine Chimäre, es geht eher um Auslegung und Auslegungsmacht. Wer überzeugt, bekommt den Punkt. Ob sie sich deswegen natürlich aktiv einmischen sollen im Sinne einer Action Anthropology, Partei ergreifen für Bevölkerungsgruppen, das weiß ich nicht. Aber abstrakt Stellung zu Begriffen und Konzepten beziehen, Überzeugungsarbeit leisten, wenn irgendwo überholte Einstellungen zu bekämpfen sind, das kann nicht falsch sein. Natürlich gibt es in der Ethnologie rhetorisch unbegabte Menschen, sogar mehr als anderswo. Und wir haben auch das Problem, dass Ethnologen zuvorderst Zweifler sind und ungern Wahrheiten postulieren. Aber wir haben auch sehr redegewandte Größen. Das Problem ist ein Teufelskreis: Die Professoren halten sich von den Medien fern und die Medien wissen, dass ein Soziologe ihnen schneller und unkomplizierter etwas in den Block oder ins Mikro redet. ... Link
supatyp, November 24, 2004 at 1:01:17 PM CET
eibl
hat immer als ethnologe bei der dfg gelder abgegriffen. ich hab die anträge auffen tisch gehabt, "1 einbaum mit aussenbordmotor 15000 DM", so sachen halt ... Link
praying mantis, November 25, 2004 at 2:20:31 PM CET
hahaha! einbaum mit außenborder für 15000,- sehr gut! bekommen das da alle ethnologen? ;-) übrigends, um wieder auf ein konstruktives niveau zu kommen, ich denke solche Artikel (wurde schon im ethnolog besprochen, older story von fab ) sind maßgeblich beteiligt daran, dass ethnologen in den medien kein stabiles standbein aufbauen können, und zudem ethnologen mit ernsthaften themen aus der öffentlichkeit vergrauelt werden. ... Link
vernant, November 25, 2004 at 8:29:08 PM CET
auch ein problem
ich glaub ein weiteres problem habt ihr noch nicht angesprochen: Ich glaube nicht dass die meisten die sich als "cultural anthropologists" bezeichnen wuerden, ihre Disziplin auch als "science" ansehen wuerden. Und "the leading science" zu Themen wie Multikulturalismus, Migration etc ist die Anthropologie scheinbar nicht. So wie ich das ueberschaue, wurden diese Debatten immer mehr von Politikwissenschaftlern und Soziologen gefuehrt. ... Link
orangemcm., February 13, 2005 at 8:50:19 PM CET
"Was nicht heissen muss dass Kulturwissenschaftler unpolitisch sein muessen. Aber Sozialwissenschaftler sind es vielleicht eher (?)." ich halte die aufrechterhaltung des vermeintlichen gegensatzpaares ´kulturwissenschaften - sozialwissenschaften` spätestens seit institutionalisierung der britischen cultural studies mit gründung des CCCS in birmingham als allgemeine aussage für nicht mehr tragbar - von der frage nach dem epistemologischen nutzen dieser einteilung von wissenschaftlichen disziplinen mal vollkommen abgesehen.. :) was aktuelles publizistisches politisches engagement von ethnologen angeht, fallen mir spontan die habilitationsschrift von ute metje über strassenkinder in hamburg, jens schneiders diss. "deutsch sein" und z.b. monika rulfs diss. "stresemannstraße" ein. auf was für eine art öffentlichkeit bezieht ihr euch in der aussage, ethnologen bzw. anthropologen seien darin publizistisch weniger politisch aktiv als vertreter anderer geisteswissenschaften - eine außerwissenschaftliche? "Ich glaube nicht dass die meisten die sich als "cultural anthropologists" bezeichnen wuerden, ihre Disziplin auch als "science" ansehen wuerden." vom objektivitätsdiskurs sind in vielen teilen auch die geisteswissenschaften selbst nicht frei, was nicht gerade dabei hilft, die gesellschaftliche reputation der geisteswissenschaften gegenüber den naturwissenschaften zu verbessern. naja.. nur n paar gedanken.
edit: die begründung als ganze kann ich nicht nachvollziehen, grüße, ... Link ... Comment |
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