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Filmankündigung "No one knows about persian cats" am 09.11.10 um 20 Uhr


Die Film Ag zeigt am 09.11.10 um 20 Uhr in Raum E006 im HgB:

No One Knows About Persian Cats (Kasi az Gorbehaye Irani Khabar Nadareh)

von Bahman Ghobadi Iran 2009, 106 min

Das Spielen westlicher Musik ist im autoritären System des Gottesstaates Iran kein ungefährliches Unterfangen. Unbeeindruckt von staatlicher Repression schnallen sich junge Teheraner trotzdem die Gitarre um und schreien Lieder der Freiheit in die Welt hinaus. "Underground-Musik" als Ausdruck der Wut und der Hoffnung – Bahman Ghobadi erzählt in dokumentarischer Manier die Geschichte einer iranischen Band, die sich nicht mit den Gesetzen des Mullahregimes abfinden will.

Sängerin Negar und Gitarrist Ashkan sind zwei in Teheran lebende Musiker. Sie komponieren Rocksongs, doch fehlen ihnen Mitmusiker für eine geplante Tour nach Europa. Nach einem Gefängnisaufenthalt wird Ashkan zudem der Pass abgenommen. Von der Musik der beiden beeindruckt, vermittelt Musikproduzent Nader das Duo aber an einen talentierten Hersteller von gefälschten Pässen weiter, welcher diesem die Ausreise ermöglichen soll. Zur Finanzierung des kostspieligen Unternehmens wird ein illegales Abschiedskonzert für Freunde und Bekannte geplant.

Rebellion im Versteckten Auf ihrer Suche nach einem geeigneten Schlagzeuger, einem Bassisten und drei Backgroundsängerinnen – eine Strategie zur Umgehung des Verbots alleiniger Frauenstimmen – steigen Negar und Ashkan in die verschiedensten, zu Bandräumen umfunktionierten Keller der Hauptstadt hinab. Hier proben Bands im Versteckten, da ihnen für ihre Leidenschaft Gefängnis droht. Oft haben sie mit Schwierigkeiten wie Denunziationen durch Nachbarn oder Stromabschaltungen zu kämpfen, doch hält sie dies nicht davon ab, regelmässig die Verstärker aufzudrehen.

Beeindruckend ist die authentische Performance der allesamt real existierenden Bands. Etablierte Musiker wie die Sängerin Rana Farhan oder der Rapper Hichkas spielten ebenso vor der Kamera wie unbekannte Quartierbands. Ghobadis Entscheidung, weitgehend auf Schauspieler zu verzichten und die Musiker sich selbst spielen zu lassen, zahlt sich aus: Das Publikum glaubt dem Regisseur nicht nur dessen Erzählung, sondern erhält darüber hinaus einen Einblick in das reale iranische Musikschaffen, der ihm bis anhin durch die Restriktionen der Zensur verwehrt blieb.

Riskante Dreharbeiten Dass sich die Dreharbeiten unter solch schwierigen Bedingungen nicht so einfach wie in Westeuropa gestaltet hatten, versteht sich von selbst. Der Verleih von 35mm – Equipment erfordert im Iran eine staatliche Konzession. Mangels letzterer griff Ghobadi auf digitale Technik zurück und filmte ohne Erlaubnis. Als selbst aktiver Musiker lernte der Regisseur die Underground-Band „Take it easy hospital“ im Aufnahmestudio kennen. Von deren Risikobereitschaft beeindruckt, kam ihm die Idee, den Alltag iranischer Rockgruppen zu verfilmen.

Info zu Bahman Ghobadi: Bahman Ghobadi wurde 1968 im iranischen Kurdistan in der Stadt Baneh geboren, in welcher sein erster Spielfilm Zeit der trunkenen Pferde spielt. In seiner Kindheit, die vom Ersten Golfkrieg geprägt war, wurde seine Heimat mehrfach von der irakischen Luftwaffe bombardiert. Viele seiner Verwandten kamen dabei ums Leben.

Er gewann den Special Jury Prize in der Kategorie "Un Certain Regard" bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes 2009.

www.nahaufnahmen.ch


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