Internationale und interdisziplinäre Konferenz zum Thema "Diaspora als Ressource: Comparative Studies in Strategies, Networks and Urban Space". 04-06. Juni 2010, Hamburg.

Im Rahmen des Forschungsprojekts "DiaspoRes - Diaspora als Ressource" unter der Leitung von Prof. Dr. Waltraud Kokot (Institut für Ethnologie, Universität Hamburg) geht die internationale und interdisziplinäre Konferenz der Frage nach, wie eine Diaspora von unterschiedlichen Akteuren und Akteursgruppen als Ressource für Erfolg genutzt wird. Der Schwerpunkt liegt dabei einerseits auf Ökonomie, sozialen Netzwerken und eingesetzten Strategien, sowie andererseits auf der Wechselbeziehung zwischen Diaspora und urbanem Raum.

Lange Zeit wurde in der Migrations- und Diaspora-Forschung vorrangig die Konstruktion von Identität behandelt. Das DiaspoRes-Forschungsprojekt verfolgt einen gänzlich neuen Ansatz: Es geht der Frage nach, wie eine Diaspora von unterschiedlichen Akteuren und Akteursgruppen als Ressource genutzt werden kann. Basierend auf Bourdieus Kapital-Konzept werden dazu in ökonomischer, sozialer, kultureller und symbolischer Hinsicht Strategien für Erfolg und Strukturen von Diasporen erforscht. Innerhalb dieses Rahmens soll die Konferenz die Möglichkeit bieten, auf Basis empirischer Fallbeispiele neue theoretische Ansätze zu entwickeln und zu diskutieren.

Das erste Themenfeld der Konferenz legt den Fokus auf ökonomische Bedingungen, Institutionen und soziale Netzwerke. Ausgehend vom Modell der Middleman Minority nehmen wir an, dass es Schlüsselfaktoren gibt, die eine Diaspora erfolgreich werden lassen können, und die beispielsweise in der Qualität von Netzwerke begründet sind. Wir werden deshalb u.a. folgende Themen diskutieren:

* die Bedeutung und Vergleichbarkeit von "Diaspora-Erfolg" in ökonomischer, sozialer und kultureller Hinsicht;
* die Relevanz von Diaspora-Institutionen und sozialen Netzwerken;
* die Position, Relevanz und Aktivitäten einzelner Individuen (z.B. Unternehmer, "broker" oder "Diasporisten").

Das zweite Themenfeld legt einen expliziten Schwerpunkt auf die Wechselbeziehungen zwischen Diaspora und urbanem Raum. Im Zuge von globaler Migration wurden in der Vergangenheit einige Städte (darunter vor allem Hafenstädte) in besonderer Form durch die Anwesenheit verschiedener Diasporen maßgeblich geprägt – nicht nur in ihrem Erscheinungsbild, sondern auch in der Konstruktion einer eigenen urbanen Identität. Wir werden deshalb u.a. diskutieren:

* Sind ethnisch geprägt Stadtteile und -viertel potenzielle Ressourcen für die Entwicklung einer Stadt?
* Diaspora-Erfolg – gibt es physische Markierungen im urbanen Raum?
* Eigenheiten und Charakteristika von "diaspora cities".

Mehr Infos unter: www.uni-hamburg.de

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