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Filmankündigung Rivers and Tides


Die Film AG zeigt am Dienstag, den 23.Oktober in Raum 1.05, Oettingenstr.67

Rivers and Tides - Andy Goldsworthy working with Time

D/Scotland ©2001, 90 min, col., 35mm (S16mm), 1:1,85

Andy Goldsworthy arbeitet in und mit der Natur. Er stellt Materialien, die er vor Ort findet, in einen neuen Kontext. Er modelliert die Landschaft, um sie zu verstehen. Davon macht er Fotos: «Ich möchte diesen Zustand verstehen, diese Energie, die ich in mir habe, die ich ebenso in den Pflanzen und in der Landschaft spüre. Diese Energie, das Leben, das durch die Landschaft strömt», beschreibt Goldsworthy seine Motivation. Die Bildbände, die diesen leidenschaftlichen Umgang mit der Natur dokumentieren, sind weltweit bekannt. Sie gehören zu den erfolgreichsten Fotobänden der letzten Jahre. Andy Goldsworthy zählt, neben Richard Long, zu den bedeutendsten Vertretern der Land-Art.

Andy Goldsworthy ist weltweit bekannt durch seine faszinierenden Arbeiten mit Naturmaterialien. Eis, Steine, Blätter, Zweige, Wasser – Goldsworthy arbeitet mit dem, was er vorfindet, und zumeist dort, wo er es vorfindet. Einige seiner Arbeiten bleiben in der Landschaft bestehen, andere vergehen, schmelzen, werden vom Wind verweht. Allein Goldsworthys Fotografien halten seine kurzlebigen Arbeiten in der Vergänglichkeit der Zeit fest – seine Fotobände sind die erfolgreichsten Kunstbücher der letzten Jahre in Deutschland.

Thomas Riedelsheimer konnte als erster Filmemacher Andy Goldsworthy über einen längeren Zeitraum bei seiner Arbeit beobachten. Mehr als ein Jahr und über die vier Jahreszeiten begleitete er ihn nach Kanada, in die USA, nach Frankreich und Schottland, dem Wohnort Goldsorthys. Riedelsheimer dokumentiert das Unvorhersehbare, das Überraschende, das permanente Risiko, das in Goldsworthys Arbeit steckt; das nie vergebliche Scheitern und den Neubeginn, die leidenschaftliche Geduld und den unbändigen Willen zu verstehen.

Mitte der 90er Jahre stieß Thomas Riedelsheimer zufällig auf einen Artikel über Andy Goldsworthy, in dem dieser mit dem Satz zitiert wurde: ‘Ich möchte den Stein verstehen.’ Riedelsheimers Interesse war geweckt. „Es sind verschiedene Dinge, die mich an Goldsworthy faszinieren: die Besessenheit, mit der er seine Arbeit betreibt, diese unglaubliche Energie. Ebenso das Wissen und die Erfahrung, die er über die Jahre gesammelt hat, das Wissen vom Licht, dem Wetter, dem Boden, dem Stein, über die Dinge, die nicht sofort oder nie offensichtlich sind. Schließlich die fast meditative, hochkonzentrierte Ruhe, die er beim Arbeiten hat, und der Druck, der Zeitdruck, dem er sich dabei aussetzt.“

Presse/Kritiken„… In makelloser Ruhe und Beschaulichkeit observiert Riedelsheimer den Künstler und seine Arbeit mit zurückhaltender Farbigkeit. Er versucht, so wenig wie möglich hinzuzutun, eine Kranfahrt wirkt schon fast luxuriös. Besonders wohltuend: dass Riedelsheimer der Versuchung, selbst Kunst machen zu wollen, nicht erliegt.“ (Begründung der Jury: Deutscher Kamerapreis 2001)

„Faszinierend ist, wie Riedelsheimer das Handwerkliche dieser Kunst, den körperlichen Einsatz, nachfühlt. Man meint die Kälte zu spüren, wenn Goldsworthy mit blossen Händen mit Eis arbeitet; man begreift, was es heißt, schwere Steine zu cones mühsam aufzuschichten … Und während man dieser Arbeit zusieht, begreift man vielleicht, was der Künstler erzählt: dass er versucht, Stein zu verstehen; wie er die Energie des Lebens und dem Fluss in der Natur nachspürt, und dass die totale Kontrolle der Tod seiner Arbeit wäre.“ (EPD Film)

„Man ist angesichts seiner filigranen Skulpturen geneigt, das heute so nutzlos gewordene Wort ‘weise’ zu wählen. (…) Die Kitschgefahr im Umgang mit dem vermeintlich Natürlichen, durch die Dreingabe von spirituellen oder esoterischen Absichten, ist bei Goldsworthy durch formale Strenge ausgeschlossen. Im Gegensatz zur Esoterik wird Landschaft bei Goldsworthy nicht instrumentalisiert. Seine Skulpturen versuchen keine verborgenen Kräfte sichtbar zu machen. Natur ist bei ihm – wie bei einem klassischen Bildhauer – sein Material.“ (Tagesspiegel)


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