Ethno::log |
Dept. of thoughts, lekke m., August 1, 2007 at 1:41:18 PM CEST Fleischpflanzerl-Relativismus Die britische Zeitung The Economist gibt seit 1986 mit seinem jährlichen Big-Mac-Index einen Anhaltspunkt für die Kaufkraft und die Lebenshaltungskosten in verschiedenen Ländern der Welt heraus. Ausgangspunkt ist die Annahme, dass der Big Mac ein in hohem Maße standardisiertes Produkt mit gleichbleibender Qualität sei, das weltweit vertrieben wird, zugleich aber nicht zwischen den Ländern gehandelt werden kann (was zu einer Angleichung der Preise weltweit führen würde). In Relation zum Preis der Fleischpflanzerlsemmel in den USA wird so eine Geographie der Kaufkraft und der Preisverhältnisse erstellt. Für standardisierte knappe 500 Kilokalorien, 25 Gramm Fett und 2,3 Gramm Salz zahlt der Deutsche 2007 2,99 Euro, der Norweger gar 6,88 Euro und der Ukrainer lediglich 1,32 Euro. Mit einem deutschen Durchschnittsgehalt bekommt man immerhin 633 Big Macs im Monat, da kann man nicht McKern. Keine Aussage kann der Index über die Beziehung zwischen Fast-Food-Kette und lokalen Speisegewohnheiten, sozialer Distinktion, Konkurrenzdruck unter Speiselokalen und ähnlichem treffen. ... Comment
anthronaut, August 1, 2007 at 8:43:34 PM CEST
Die Idee, in einem Big Mac eine Ware zu sehen, mir der man kulturübergreifend Volkswirtschaften vergleichen kann, ist zwar verlockend, ich finde, dass sie aber nur bedingt anwendbar ist. Ein Big Mac Menue in Lima kostet ca. 14 Nuevos Soles, was ungefähr einem guten Tageslohn eines Arbeiters entspricht. In der Türkei ist der Mäci auch nur was für Besserverdiener - Die Big Mac-Liste zeigt also weniger Kaufkraft und Lebenserhaltungskosten der entsprechenden Länder an, sondern eher das, was eine bestimmte Gesellschaftsschicht bereit ist, für "westliches" Essen auszugeben. ... Link
lekke m., August 1, 2007 at 8:48:16 PM CEST
sehr richtig, sehe ich genauso. ich glaube der reiz in weiten teilen der welt, bei macdonalds zu essen könnte der sein,an einer als "global" wahrgenommenen kultur einer "globalen" oder "westlichen" elite teilzunehmen. das kommt im big-mac-index natürlich nicht zum tragen, wäre aber vom ethnologischen standpunkt aus mal interessant zu untersuchen. ... Link
jensz, August 2, 2007 at 1:46:29 PM CEST
Stimmt genau, in vielen Ländern ist fastfood aus den genannten Gründen ein Luxusgut. In Quito kostet eine Pizza von Pizzahut knapp 20 Dollar - soviel wie 20 einfache Mittagsmenüs mit Suppe, Hauptgericht (Reis und Fleisch) und Getränk. Das ist auch für durchschnittliche Reisende aus Europa zu teuer. Soviel zur Aussage über die Kaufkraft. ... Link ... Comment
bloom_e, August 2, 2007 at 5:33:57 PM CEST
ich finde eigentlich eh 'das angebot' viel interessanter und was das über 'die lokalen speisegewohnheiten' (siehe eintrag) aussagt, so zum beispiel die enorme auswahl an salaten in frankreich... hab ich gestaunt!... ;o) ... Link
kerleone, August 2, 2007 at 8:29:42 PM CEST
Ob es wohl in anderen Ländern auch Germany-Burger als sonderaktion gibt? Mit Bratwurst und Sauerkraut? In Österreich gabs neulich österreichische Wochen. Hat auch viel über das Land ausgesagt, finde ich. ... Link
anthronaut, August 3, 2007 at 8:42:11 AM CEST
Kerle, ich denke eher an McPflanzerl, McMatjes, Fricadell-o-Fish und McLeberkas with Sweet Burger Sauce. ... Link
lekke m., August 3, 2007 at 12:52:03 PM CEST
...
das ist ja echt abartig....würde sich aber wahrscheinlich gut verkaufen. ... Link
simba, August 6, 2007 at 11:03:36 AM CEST
na klar, statt "los wochos" gibts dann "los servus", ... Link ... Comment |
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