Ein Ritual als inszenierte Verfassung – Fallbeispiele aus Südindien
In südindischen Dörfern werden mit großem Aufwand Tempelfeste veranstaltet, die von den Gästen und Veranstaltern gleichermaßen als eine Aktualisierung des lokalen Soziogramms verstanden werden. Die Exegese der Inszenierung dient als normative Grundlage und gibt Auskunft über räumliche Ordnungsmuster, Gruppengrenzen, institutionelle Zuständigkeiten und konkrete soziale Hierarchien.

Prof. Dr. Frank Heidemann,
Institut für Ethnologie und Afrikanistik
15.30 – 16.00:
Raum A 017

Ethnologische Aspekte des Tsunami im Indischen Ozean vom 26. Dezember 2004 und dessen Folgen
Hilfsorganisationen aller Art, die außerhalb Europas tätig sind, oder auch Friedensmissionen, die zwischen Konfliktparteien vermitteln, bewegen sich mitunter in einem ethnologisch- zwischenmenschlichen Minenfeld. Die Verantwortlichen nehmen daher immer häufiger Hilfe von Ethnologinnen und Ethnologen in Anspruch und schätzen diese Hilfe mitunter sogar als entscheidend für das Gelingen ihrer Unternehmungen ein. Die ethnologische Antwort auf diesen gesellschaftlichen Bedarf bestand in der Entwicklung der Angewandten Ethnologie (Applied Anthropology). Am Beispiel einer Hilfsaktion nach dem Tsunami im Indischen Ozean vom 26. Dezember 2004 wird veranschaulicht, wie hilfreich ethnologische Sensibilisierung bei der Vermeidung von Konflikten sein kann.

Prof. Dr. Matthias Samuel Laubscher,
Institut für Ethnologie und Afrikanistik
16.00 – 16.30:
Raum A 017

Auf der Suche nach dem guten Leben. Kulturelle Konzepte und Strategien einer indischen Stammesgemeinschaft im Zeitalter von Modernität und Globalisierung
Ein wichtiges Forschungsfeld der Ethnologie besteht in der Untersuchung von Wertesystemen, Identitätsvorstellungen und sozialen Praktiken zeitgenössischer Kulturen und Gemeinschaften. Der Vortrag zeigt am Beispiel einer indischen Stammeskultur, wie solche Aspekte in Ritualen hervorgebracht werden und welche Bedeutung ihnen im Kontext von Modernisierung und Globalisierung zukommt.

Dr. habil. Ulrich Demmer,
Institut für Ethnologie und Afrikanistik
16.30 – 17.00:
Raum A 017

Danach wäre interessant:

Was passiert, wenn eine Kultur eine andere trifft? Wie sprechen zwei Sprachen miteinander?
Interkulturelle Kommunikation
Yinan Li, Xiaoping Li, Bettina Wodianka
16.00 – 17.00 und 17.00 – 18.00:
Audimax

Das klingt auch gut:

Kulturelle Vielfalt in München
Die Auswirkung kultureller Vielfalt wird anhand von Praxisbeispielen aus dem Alltag
besprochen. Die Teilnehmer gewinnen einen Einblick in aktuelle Themen der interkulturellen
Kommunikation.
Prof. Dr. Alois Moosmüller / Dr. Juliana Roth /
Dr. Marc Hermeking / Gregor Sterzenbach, M.A.
15.30 – 16.30:
Raum A 119

Und wer an Archäologie, Sprachen und/oder sonstwie an der klassischen Ethnologie interessiert ist, für den ist das Programm eine Fundgrube. Leider sehr vieles gleichzeitig, Aufnahmen und nachfolgende Downloadmöglichkeit (wie in manchen Disziplinen inzwischen Gang und Gäbe) gibt es leider nicht...