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Website des AK Musikethnologie


Die website des AK Musikethnologie (www.ethnologie.lmu.de) ist ab sofort online.


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Sehr schön gemacht!!! Vor allem die Möglichkeit, Inhalte als PDF runterzuladen. Irgendwas stimmt mit dem Frameset nicht in Opera.

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Definition von Musikethnologie

Findet Ihr die Definition von Musikethnologie auf Eurer Webseite gut?

Zitat:

"Die Musikethnologie / Ethnomusicology beschäftigt sich mit Musik in fremden Kulturen.

Die Musikethnologie wird definiert als "jene Wissenschaft, die die musikkulturalen Werte ethnischer Gruppen außerhalb oder in Bezug zur Kunstmusik untersucht..."

Ich frage mich da:

Was sind "fremde Kulturen"? Was ist Kunstmusik? Wieso stehen jene sogenannten ethnischen Gruppen nur ausserhalb oder in Bezug zu dieser "Kunstmusik", sind nicht jedoch Teil davon? Wer ist Teil dieser "Kunstmusik" und warum?

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Hi Lorenz,
ich verstehe auch nicht, wieso dort so explizit von "fremden Kulturen" oder meinetwegen vom 'kulturell Anderen' gesprochen wird. Gibt ja viele Ethnologen, die sich mit der Musik in der eigenen Kultur beschäftigen. Und dann gibts auch noch solche, die machen diese Unterscheidung gar nicht, sondern stellen einfach den Zusammenhang von Musik und Kultur in den Mittelpunkt ihrer Gegenstandsdefinition. Vielleicht wäre eine weniger allgemeine Definition der Ethnomusicology weniger verwirrend.
Der Begriff der Kunstmusik ist mir allerdings ein Rätsel. Ist dann das, was die fremden Kulturen machen Naturmusik?

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Ein Versuch

Hm, was haeltst Du von einer eher noch allgemeineren Definition? Schau, dies hier aus derWikipedia toent gut:

Ethnomusicology (from the Greek ethnos = nation and mousike = music), formerly comparative musicology, is the study of music in its cultural context, cultural musicology. It can be considered the anthropology or ethnography of music. Jeff Todd Titon has called it the study of "people making music"

Zum letzteren koennte man noch hinzufuegen "and of people experiencing music" - also:

Musikethnologie = the study of people making and experiencing music

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Ich denke, 'das Andere' und 'das Fremde' sind Dinge, die in ihren vielgestaltigen Repräsentationen Element jeder menschlichen Kultur sind und zu deren Verstehen die Ethnologie epistemologisch wichtige und gesellschaftlich relevante Beiträge leisten kann--egal ob es um Musik, Maori oder Müll geht.
Dazu ist es aber notwendig, daß sich die Ethnologie anders definiert, als die Lehre vom 'kulturell Fremden' [lies: vom 'kulturell Anderen'] zu sein.
Es geht um 'Kultur'--es geht um 'Menschengemachtes'--die Ethnologie kann es sich gar nicht leisten, das Eigene aus ihrer Selbstdefinition auszuschließen und das Feld den qualitativ arbeitenden Soziologen zu überlassen--auch nicht und insbesondere auf der Ebene der spezialisierteren Subdisziplinen. Der Begriff der 'Europäischen Ethnologie' muß zusammenfließen mit dem allgemeineren Begriff der Ethnologie--und darf aber in diesem Prozess die Perspektive auf 'das Fremde' und 'das Andere' nicht verlieren: ein Eiertanz.
Deshalb hast Du Recht und ich habe keine Ahnung, warum ich "weniger allgemeine Definition" geschrieben habe. Ich glaube, ich war wohl in der Tat ein bißchen verwirrt.

Auch weiß ich nicht wirklich, wer Titon ist, aber das Zitat gefällt mir. Kontext ist ja sowiso eine Ur-Webersche Bedingung geisteswissenschaftlich-objektiven Arbeitens.

Mein Vorschlag der Gegenstandsbestimmung einer 'Ethnomusicology': How is culture represented in music and "How does music influence society" ?

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Ja, Deine Definition gefaellt mir! (Ich weiss auch nicht wer der Titon ist - das heisst jetzt musste ich ihn doch googlen und fand ihn)

Ich finde die Ethnologie soll sich von den (ethnozentrischen) Kategorien "Das Eigene" und "Das Fremde" ganz verabschieden. Diese Unterscheidung macht meiner Meinung nach gar keinen Sinn, da jeder etwas anderes unter "Eigen" und "Fremd" versteht (traegt nebenbei auch noch zum "Othering" bei).

Und fuer mich als Ethnologen ist grundsaetzlich alles erstmal fremd - meine Arbeitskollegen genauso wie christliche Fundamentalisten, indonesische Anarchisten oder Schamanen in Sibirien.

Ich finde, alle sollten den schoenen Text lesen von Andreas Wimmer and Nina Glick Schiller Methodological nationalism and beyond: Nation building, migration and the social sciences, den ich hier erwaehnt habe (in der zweiten Haelfte des Texts)

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Das Fremde.

Ich kann immer noch zwischen dem Eigenen und dem Fremden unterscheiden, aber es ist ein gradueller Unterschied.Meine Arbeitskollegen sind mir nämlich weit weniger fremd als sibirische Schamanen. Diesen Unterschied zu leugnen ist nicht sehr glaubwürdig. "Das Fremde" muss deswegen nicht als Arbeitsfeld der Ethnologie formuliert werden - da bin ich eurer Meinung. Die Untersuchung der verschiedenen Bedingungen menschlicher Vergesellschaftung kann durch einen Abstecher zu den Anderen aber erleichtert werden. Denn hier stolpert man eher über gesellschaftliche Phänomene als in der eigenen Gesellschaft, wo man den Wald vor lauter Bäumen - oder die gesellschaftlichen Phänomene vor lauter bekannten Gesichtern - vielleicht gar nicht erkennt. Dann wird die Unternehmung eine vergleichende Wissenschaft.

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"Und fuer mich als Ethnologen ist grundsaetzlich alles erstmal fremd.."

Das ist eine ethnologisch kanonisierte Leitidee. Diese wiederum kann bzw. muß man kontextualisieren und dann fragen--genau wie beim Begriff des Kulturrelativismus, wie sich Theorie und Praxis zueinander verhalten.

"Meine Arbeitskollegen sind mir nämlich weit weniger fremd als sibirische Schamanen."

Genau.

"Ich finde die Ethnologie soll sich von den (ethnozentrischen) Kategorien "Das Eigene" und "Das Fremde" ganz verabschieden."

Man kann aber nicht umhin festzustellen, daß 'das Eigene' und 'das Fremde' konstitutionelle Pfeiler von 'Identität' sind--von individueller und von kollektiver Identität.

".. Arbeitskollegen sind mir nämlich weit weniger fremd als sibirische Schamanen. Diesen Unterschied zu leugnen ist nicht sehr glaubwürdig."

Sei nich so hart in deinem Urteil, Alexis. Ethnologie bedeutet Respekt vor der anderen Wirklichkeit, first.

Es gibt 'das Fremde' nicht ohne 'das Eigene'.

"Die Untersuchung der verschiedenen Bedingungen menschlicher Vergesellschaftung kann durch einen Abstecher zu den Anderen aber erleichtert werden. Denn hier stolpert man eher über gesellschaftliche Phänomene als in der eigenen Gesellschaft, wo man den Wald vor lauter Bäumen - oder die gesellschaftlichen Phänomene vor lauter bekannten Gesichtern - vielleicht gar nicht erkennt."

Ich weiß, daß bei Euch Lehrmeinung ist, daß man 'des Eigenen' erst oder eher gewahr wird, wenn man sich in 'die Fremde' begibt--und die Feldforschungserfahrung einer meiner Ethnoprofs bei den Minangkabao bestätigt genau dies.
Ich aber argumentiere, daß man auch auf direktem Weg zum Ziel gelangen kann. Anthropology begins at home. Es ist eine Frage der Aufmerksamkeit. Diese kann man schulen.

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"Ja, Deine Definition gefaellt mir!"

Das freut mich!
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à propos

Das ist doch wie mit Esthetik. Es gibt keine Unesthetik. oder Modewort emotional, das wird als positiver Augenblick verwandt, obwohl es gar nix aussagt.

Davon mal ab. Ich kann mit der Popmusik hierzulande, bspw. aus dem Radio, gar nix amfang - kenn ich nix von, sagt mir nix. Das ist ganz schlimme Ethnomusik, die mir weit weg vorkommt.

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