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Wo die Emanzipation Wichtiges erreicht hat und trotzdem versagte!


Emanzipation: die Forderung nach Gleichberechtigung für Mann und Frau. Was heißt Gleichberechtigung? In den vergangen Jahrzehnten wurde Gleichberechtigung vor allem als eine Gleichberechtigung der Frau in „der von Männern dominierten Welt“ gefordert, d.h. gleiche Zugänge zu beruflicher Qualifikation und Ausbildung sowie gleiche Chancen im Berufsleben zu ermöglichen, um durch wirtschaftliche Unabhängigkeit soziale Stärke zu ermöglichen. Viel wurde dahingehend erkannt und erreicht: Frauen dürfen wählen, zur Uni gehen, sich scheiden lassen, Karriere machen, Hosen tragen und abends ausgehen, sich selbst verwirklichen…und vieeeeles mehr. Anerkennung und Ansehen erhält die Frau, die Karriere macht- jung, dynamisch, erfolgreich! Noch besser ist sie, wenn sie es schafft „Kinder und Karriere unter einen Hut zu bringen“ - auch ganz toll diese Doppelbelastung zu meistern!
Wie gesagt ging es stets darum, Frauen gleiche Chancen in der von Männern dominierten Welt zu ermöglichen - das Leben dort draußen, jenseits von Kinder, Küche, Kirche, die Öffentlichkeit! Ja, Frauen in die Öffentlichkeit! Inzwischen ist klar geworden, dass die Welt nicht nur von Männern dominiert ist, sondern auch von Frauen. Wie geht das? Es gibt zwei Welten: die öffentliche Welt der Männer und die Private der Frauen. Klar ist dies seitdem einige (ob Frau oder Mann ist nebensächlich) fordern: „aber die Männer müssen dann auch in den privaten Bereich was tun (dürfen)“ - also auch Gleichberechtigung von Mann in der von Frauen dominierten Welt. Männer dürfen also auch Vaterschaftsurlaub nehmen und haben eine (zumindest etwas) erhöhte Chance auf das Sorgerecht ihrer Kinder… und auch hier vieeeeeles mehr. Man hat sich also einer Gleichberechtigung in beiden Welten angenähert. Weshalb soll Emanzipation versagt haben? Was Emanzipation nämlich nicht erreicht hat, ist die AUFWERTUNG, IMAGEVERBESSERUNG des privaten, von Frauen dominierten Bereiches. Ob nun Mann oder Frau zu Hause bei den Kindern, Küche, Kirche bleiben- stets wird dies mit einem (mitleidigem) Lächeln kommentiert: „Die geht in ihrer Mutterrolle total auf.“ oder „Die konnte sich im Job nicht behaupten, dann bleibt nur noch ein Kind kriegen.“ Wenn jemand sich für den „Beruf Familie“ entscheidet, bekommt derjenige keine Anerkennung, für das, was er/sie leistet. Will jemand „was erreichen“, dann tut dieser jemand das sicherlich 100% nicht, wenn er 3 Kinder großzieht. Was ist die Lösung? Professionalisierung der Frauenwelt? Abwertung der Männerwelt? Zweiteres geschieht sicherlich so lange nicht als Männern & Frauen (übersteigerte) Anerkennung für „berufliche Verdienste“ entgegengebracht wird. Ersteres wurde von Frauen bereits verspielt. Was ist aber das wirklich dramatische an der Sache? Sonntag abend sehe ich den in Mecklenburg-Vorpommern gewählten NPD- Vorsitzenden, Udo Pastör, im Fernsehen. „Ich möchte auch an dieser Stelle nicht versäumen, den vielen Frauen in unseren Kameradschaften und den Familien zu danken, die über Wochen nicht nur hervorragende Köchinnen waren, sondern auch dazu beigetragen haben, daß die Männer die Kraft aufgebracht haben, über Wochen Diffamierungen, Beleidigungen und sogar Körperverletzungen haben ertragen können.“ Auf den ersten Blick scheint es eine Äußerung aus dem letzten Jahrtausend zu sein, die Wichtigkeit der Frauen hervorzuheben. (Pastör imitiert hier wohl auch Hitler) Die Interpretation zu dieser Aussage ist neu: denn auch eine emanzipierte Frau kann sich denken: Endlich mal jemand, der meine Arbeit in meinem eigenen Haus schätzt. Sehr gefährlich.


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