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DTV-Atlas Ethnologie (II)


Dieter Haller im Rheinischen Merkur u.a. über seine Arbeit am DTV-Atlas Ethnologie... etwa die wunderbare Gabe des Grafikers Rodekohr, in "komplexen theoretischen Zusammenhängen zu denken und diese dann visuell auf das Essenzielle zu reduzieren" und, dass Haller zunächst glaubte, "der Band sei in zwei, drei Jahren fertig. Man sagte mir aber, dass die Autoren in der Regel bis zu 15 Jahre an so einem Atlas arbeiten. Ich hielt das für übertrieben, so kam es dann aber doch." - Tja, gut Ding will eben Weile haben.


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DUMMREZENSION.DE

zum Dtv-Atlas Ethnologie:

Mein Kommentar zu Schloemanns Verriss steht jetzt unten unter dem Bild aus dem DTV-Atlas:

--> "comments" anklicken

Christoph Antweiler

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...ok.
Auf wen/was dürfen wir dies nun beziehen?

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.style

Ich will's mal vorsichtig ausdrücken.

Man kann auf die Veröffentlichung eines Textes hinweisen, den man nicht selbst gelesen hat, z.B. weil das Thema interessant erscheint und/oder Autor etwas interessantes verheißt.

Mit einem indifferenten Verriß einer Veröffentlichung aber, die man nicht gelesen hat, disqualifiziert man sich gewissermaßen selbst sowohl als Rezensent als auch als Rezipient.

[Ein Maßstab für 'Angemessenheit' ist durch den Kontext dieses blogs gegeben, das sich als wissenschaftliches weblog des Instituts für Afrikanistik und Ethnologie der LMU München präsentiert.]

Es stellt sich nun natürlich erstens die Frage, welcher der hiesigen Kritiker des DTV Atlas Ethnologie denselben tatsächlich gelesen hat.

Zweitens, in der wohlwollenden Annahme, daß unter den Kritikern zumindest irgendjemand über eine Kenntnis des Volltextes verfügt, frage ich mich, wo die Präsentation der abgelehnten Inhalte bleibt.
Ich finde fand hier keine Argumentation zur besprochenen Publikation - lediglich Ausdrücke eines nicht näher bestimmten 'common sense' der Ablehnung. Dieser spezifische 'common sense' ist ein Produkt postcolonialen Diskurses; kurz: ein Ausfluß von pcness.

Drittens, den Aspekt von "an wen richtet sich der Text", der spekulativ inform von "für Kolonialbeamte" beantwortet wurde, habt Ihr überhaupt nicht im Blick.
Gerade die Abbildung, die die westliche Frau mit entblößten Beinen der afrikanischen Frau mit entblößtem Busen gegenüberstellt, halte ich für didaktisch sehr gelungen.
Natürlich ist dies eine essentialistische und reduzierte Darstellung.

Meine Frage nochmal explizit an die Experten: Für wen ist der Text geschrieben?
Und--nach Klärung dieser Frage, vielleicht weiterführend--denkt Ihr, der Text hat Erfolg in seiner Zielsetzung?
Wenn nicht, -> warum nicht?

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Universitätslehrbücher

Ich würde mal sagen, dass (und ich beziehe mich hier nur auf das erwähnte Bild Europäerin-Afrikanerin, da ich das Buch selbst noch nicht gesehen habe) Studenten des Faches Ethnologie durchaus denken können/sollen und an diesem Anspruch gemessen ist die diskutierte Abbildung zumindestens eine Verschwendung von Platz im Buch und wertvoller Zeit der LeserInnen, ganz abgesehen davon, dass hier Nach- bzw. Weiterdenken weder vorausgesetzt, noch angeregt wird.
Was anderes ist es natürlich, wenn sich das Buch an Schüler der Realschulen bzw. unteren Stufen der Gymnasien richten würde, das Angebot eines ethnologischen Lehrbuches für allgemeinbildende Schulen kann ich hier nur begrüßen.

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nochmal: wen addressiert ein dtv atlas?

Ich bin nicht Studierende Eures Institutes und auch hab ich den Gegenstand des Anstoßes noch immer nicht in der Hand, aber stutze nach wie vor darüber, daß Ihr den dtv Atlas Ethnologie als Lehrbuch für Ethnologie Studenten betrachtet, vielleicht gar als Primärliteratur für Euer Studium begreift--mal so in den Raum gefragt?
Woher habt Ihr das? Bzw, woher Ihr das habt, ist offensichtlich, aber woher nahm Schloemann dies ?

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Servus orange,

Der berüchtige dtv-Atlas ist mittlerweile Gesprächsthema überall an unserem Institut. Ich enthalte mich bisher lieber einer Beteiligung an dieser Diskussion hier im Ethnolog, da ich das Werk schlicht und ergreifend nicht kenne, aber ich das gerne nachholen möchte, aus folgendem Grund: Soweit ich das in meiner Unwissenheit beurteilen kann richtet sich der dtv-Atlas nicht an Fachstudenten der Ethnologie, sondern bietet vielmehr einen Überblick für (jüngere?) Interessierte an diesem Fach.
Wir wollen in der neuen Ethnologik unter anderem etwas Gewicht auf die Frage nach der Verbindung zwischen Ethnologie und Öffentlichkeit legen. Ich habe schon seit längerem den Eindruck, dass die Ethnologie in der Öffentlichkeit leider so gut wie kein Bild hat - Oft nicht mal ein Klischeebild, so wie man das von anderen Studiengängen kenne würde. Deshalb wäre es umso wichtig, sich damit zu beschäftigen, was für ein öffentliches Bild der Ethnologie durch Bücher wie der dtv-Atlas gebildet werden. Das Buch werde ich mir gleich besorgen.

Woher hat Schloemann diese Idee?

Gute Frage. Weiss Schloemann, was wir sonst im Studium lesen?

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"Weiss Schloemann, was wir sonst im Studium lesen?"

Keine Ahnung. Man müßte ihn mal fragen.

"Soweit ich das in meiner Unwissenheit beurteilen kann richtet sich der dtv-Atlas nicht an Fachstudenten der Ethnologie, sondern bietet vielmehr einen Überblick für (jüngere?) Interessierte an diesem Fach."

Spannend hier finde ich die Parallele zum allgemeinen und zum akademischen Umgang mit enzyklopädischem Wissen. Bezeichnend ist, daß lexikalische Informationen insbesondere innerhalb von akademischer Reproduktion nicht nachgewiesen werden müssen.
Oder knüpfe ich hier eine falsche Verbindung zur Annahme, es handele sich bei dem Buch um ein Lehrbuch für Ethnologiestudenten ?

"Ethnologie und Öffentlichkeit"

Harre gespannt Eurer ersten Ausgabe.
Und ja, bin auch reif und kauf mir das Buch, sowie ich das Geld übrig habe.

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