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Der XX. Weltjugendtag Köln 2005


Situative Vergemeinschaftung mittels religiöser Hybridevents Events sind in zunehmendem Maße ein Charakteristikum gegenwärtiger Gesellschaften: Ob im Bereich von Hoch- oder Populärkultur, Eventisierung findet man zunehmend überall. Auch im Bereich von Religion lassen solche längerfristigen kulturellen Wandlungsprozesse ausmachen: Religiöses Gemeinschaftserleben ist zunehmend auf Veranstaltungen konzentriert, welche Momente traditioneller religiöser Festlichkeit mit Momenten populärer Events verbinden. Auch die Kirchen können sich dem Trend, ‚Publika' über die Herstellung von Erlebniswelten zu binden, nicht nur nicht entziehen - sie haben diese Entwicklung schon früh und durchaus absichtsvoll für sich genutzt. Hierfür sind die global fokussierten Weltjugendtage der katholischen Kirche ein prägnantes Beispiel. (...) Der XX. Weltjugendtag 2005 in Köln hat nun die Möglichkeit eröffnet, ein solches ‚religiöses Hybridevent' im Hinblick auf den Wandel religiöser Vergemeinschaftung unter den Bedingungen von Individualisierung und Globalisierung ‚vor Ort' empirisch zu untersuchen. Durchgeführt wird dieses von der DFG geförderte Forschungsvorhaben von Forscherinnen und Forschern aus vier Universitäten (Dortmund, Koblenz-Landau, Trier und Bremen), die sich seit geraumer Zeit aus verschiedenen Perspektiven empirisch und theoretisch mit Prozessen der Eventisierung und des Religionswandels auseinander setzen.

read more: wjt-forschung.de


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luschtige Sprache

Vergemeinschaftung, Eventisierung (!!) , Hybridevent, "vor Ort" in Anfuehrungszeichen etc hehe, muss irgendwie immer schmunzeln wenn ich Texte von Soziologen lese

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Das Projekt steht durch die Person Andreas Hepps vor allem im Zeichen einer Kommunikationswissenschaft im Cultural Studies Approach.
Der Begriff der Vergemeinschaftung sollte bei einem Ethnologen eigentlich kein Schmunzeln auslösen, sondern Wiedererkennen. (*schmunzel) Der Begriff der "Eventisierung" bezieht sich auf Signifikanzen innerhalb der Veranstaltungsstruktur, ebenso der des "Hybridevents", das sind keine soziologischen exclusiva.
"Vor Ort" in Anführungszeichen läßt in der Tat den Schluß zu, daß der Text auf der homepage des Projektes nicht von einem Ethnologen geschrieben wurde, hier teile ich Deinen Eindruck.
(*smile)

edit: Interessant an diesem Projekt sind die verschiedenen Perspektiven (Organisatorenperspektive,Teilnehmerperspektive und Mediatisierungsperspektive), die untersucht werden. Es geht nicht mehr nur noch um ´audience studies`, sondern Aufmerksamkeit verlagert sich (innerhalb der Ethnologie allerdings bisher nur vereinzelt) auf die ´intermediaries`, die Vermittler.
Und dies ist epistemologisch wichtig und gut hinsichtlich des Begriffs und/oder des Dinges ´Kultur`, denke ich.

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Das sind alles Begriffe, die durch den Postmodernismus trendy geworden sind. Vieles laesst sich einfacher ausdruecken - und im Sprachgewand der "Beforschten", was eigentlich ein Anliegen der Ethnologen sein sollte (und auich bei diesem Projekt da, denn wie sonst soll eine "Teilnehmerperspektive" glaubwuerdig wirken?), siehe auch den koestlichen Text How To Speak And Write Postmodern

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Nicht alles was kompliziert klingt ist schlecht

"Vieles laesst sich einfacher ausdruecken ..."

Das mag sein. Solange aber hinter einem Begriff ein Inhalt sich verbirgt, halte ich die freie Wahl der Artikulation für legitim.

...im Sprachgewand der "Beforschten", was eigentlich ein Anliegen der Ethnologen sein sollte"

Es sind keine Ethnologen beteiligt an diesem Projekt.

"..denn wie sonst soll eine Teilnehmerperspektive" glaubwuerdig wirken?"

Ich komme auf die "Glaubwürdigkeit" der "Teilnehmerperspektive" zurück, sowie sie veröffentlicht ist.

"..Postmodernismus"

We have never been modern. ;-)

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wat is mit dem jugendkulturbegriff?

Ein Ansatz, den ich persönlich hier im Vorfeld kritisierenswerter finde als die Ausdrucksweise, ist der Jugendkulturbegriff, der insbesondere im Teilprojekt, das die Teilnehmerperspektive untersucht, zum Tragen kommt; der eine bestimmte Forschungsperspektive vorgibt und damit die virtuelle Ergebnismenge beeinflußt (wie es unweigerlich jeder Forschungsansatz tut).
Grad letzte Woche habe ich bei einer privaten Zusammenkunft ein Pärchen kennengelernt, das hier aus Bremen nach Köln zum Weltjugendtag gepilgert ist. Beide sind vor einigen Jahren aus Frankreich nach Deutschland immigriert, sie ist Krankenschwester (ich weiß, heute nennt man das anders), er ist Ingenieur, beide seit Jahren berufstätig. Das sind junge Leute, ja.. aber das sind keine ´Jugendlichen`. Ob sie innerhalb der Teilnehmermenge als Ausnahme zu betrachten sind, weiß ich nicht.

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Erwachsenenkultur?

Ja Jugendkultur... Ich hab noch nie von Erwachsenenkultur oder Erwachsenenkriminalitaet gehoert. Jugendkultur ist irgendwie ein erwachsenzentrierter Begriff. Aus Perspektive von Professoren sind die Leute, die Du getroffen hast, vermutlich schon Jugendliche?

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was macht einen jugendlichen jugendlich ?

Die Kindheit, so wie wir sie heute innerhalb unseres Kulturkreises verstehen, wurde im Bürgertum des 18. und 19. Jahrhunderts "erfunden". Natürlich gab es schon immer Kinder, aber die Kindheit als besondere Lebensphase zu begreifen, die sich spezifisch vom Erwachsenendasein unterscheidet, ist ein Novum, das noch nicht ganz alt ist.
Die Phase oder auch der Status der Jugendlichkeit (als Fortsatz der Kindheit) gilt als Übergang von einem zum anderen.
Kindsein und Erwachsensein sind in unserem Kulturkreis durch bestimmte Merkmale gekennzeichnet, die auch ´Jugend` (als Fortsatz der Kindheit) definieren.
Ein Zeichen von ´Mündigkeit` (ein Schlüsselbegriff), die das Erwachsensein kennzeichnet, ist z.B. materielle Unabhängigkeit von Eltern oder sonstigen versorgenden Institutionen.

"Aus Perspektive von Professoren sind die Leute, die Du getroffen hast, vermutlich schon Jugendliche?"

Was hastn Du fürn Bild von Professoren ? :-)

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