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Parallelgesellschaften


Was hat Multikulti damit zu tun? fragt sich die taz. Und ich frage auch mal die Frage, ob solche Artikel und Links an dieser Stelle von Interesse sind...

Hier die Unterzeile: "Reicht Gesetzestreue? Oder brauchen wir Unterwerfung unter eine Leitkultur? In der gegenwärtigen Debatte um Parallelgesellschaften werden verschiedene Modelle der Integration gern durcheinander geworfen. Law-and-Order-Politik könnte sich dabei sogar als liberaler erweisen."

Im Text geht es um die Frage schwache oder starke Integration: Schwache Integration wird bezeichnet als Gehorsam gegen geltendes Recht, die Freiheitsgrade innerhalb des rechtlichen Rahmens seien dabei weit offen. "Der Schwur von Einwanderern auf die Verfassung der Vereinigten Staaten wäre ein Beispiel für eine solche Integration. Fremdartig wirkende Stadtviertel wie Chinatown gelten als Ergebnis einer erfolgreichen liberalen Integration. Was in der deutschen Debatte als Albtraum der Gettoisierung erscheint, gilt in den USA als Verwirklichung des amerikanischen Traums. Freilich darf kein asiatischer, afrikanischer oder südamerikanischer Migrant beim verfassungsgemäßen pursuit of happiness geltendes Recht verletzen. Ansonsten geht alles, verschleiert oder unverschleiert." Schwache Integration könne jedoch bedeuten, dass Zehntausende ihr Leben lang in Deutschland so fremd bleiben, dass die einzigen nachhaltigen Kontakte zu Deutschen dem Konflikt mit dem Gesetz entspringen. Starke Integration dagegen, wie sie die CDU fordere, "helfe" den Migranten, aber um den Preis einer hohen Reduktion von Freiheitsgraden.


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Von Interesse?

Ja, finde ich durchaus interessant. (Multikulti, Stadtethnologie, Identität, wir<>die anderen ... ganz klassisch;))

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okay, dann werde ich diese texte weiterhin hier verlinken, außer es kommt noch widerspruch... mich interessierts nämlich auch...

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mawingu, alter schwede, ich find deine links aeusserst interessant und lesenswert ... auf jeden fall weiter posten, wenns nach mir geht -

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Interesse?

Auf jeden Fall!!

Grüße
Sven

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deutschsein im 21. jahrhundert?

Integration bedeutet - zumindest für Deutschland - nach wie vor Assimilation, vergleicht man die ´Judenemanzipation` und die Vorstellungen deutscher Liberaler vom ´guten deutschen Juden`, wie sie Ende des 18. und im 19. Jahrhundert publiziert wurden mit gegenwärtig geläufigen Elementen des Leitkulturdiskurses.

Wenn ich in privaten Gesprächen manchmal spaßeshalber vorschlage, deutsche Kinder sollten obligatorisch an den Schulen türkisch lernen und das Bild entwerfe, es gäbe in Deutschland türkisch als offizielle zweite Landessprache, bin ich immerwieder verblüfft ob der emotionalen Reaktionen, die dies provoziert. Besonders Frauen scheinen sich sehr bedroht zu fühlen, als ob es um den Verlust ihrer persönlichen Freiheit ginge.

Um positivisch eine eigene Vorstellung dessen zu entwickeln, was multikulturelle Gesellschaft bedeuten könnte, hilft mir der vergleichende Blick nach Canada, insbesondere auf das Konzept von Nationalidentität, das sich in einem entscheidenden Merkmal von dem der deutschen Nationalidentität unterscheidet: es war von vorneherein dynamisch und offen angelegt, nicht conservativ (im allgemeinen Sinne von "bewahrend").
Deutschland war nie eine Einwanderernation und während das Konzept seiner Nationalidentität conservativ angelegt ist, ist dennoch ein Wesensmerkmal der deutschen Nationalidentität die Diskontinuität.
Vielleicht liegt hierin eine Ursache für den in Deutschland so vehement verteidigten Glauben an die Aufklärung. Etwas, das auf wackligen Beinen steht, muß stärker gestützt werden, als ein stabiler Bau, um dies an einem plumpen Bild zu verdeutlichen.
Die deutsche(n) kulturelle(n) Selbstpositionierung(en) insbesondere seit 09-11 sind ein Thema, das mich seit jenem Tage besonders umtreibt. Die deutsche Leitkulturdebatte, der Begriff der Parallelgesellschaften,
"multikulti?" etc. fokussieren dabei in der Tat nur den einen Pol - die Positionierung(en) gegenüber den USA bezeichnen den anderen Pol des Feldes "deutsche Identität" im 21. Jahrhundert*.
Eine vergleichende Analyse mit z. B. Frankreich und z.B. Finnland wäre spannend.
Wenn jemand über bereits existente komparative Arbeiten zu dem Thema informiert ist: ich bin für jeden Hinweis dankbar. : )

grüße,
orange.

*work in progress.

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