Ethno::log
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"Kinder dieser Welt"


"Die neue Staufen-Schulheft-Serie: "Kinder dieser Welt".

Staufen stellt euch in der neuen Schulheft-Serie Kinder aus anderen Ländern der Welt vor. Damit ihr einen Eindruck bekommt, wo und wie diese Kinder auf der Welt leben, sind auf der Vorder- und Rückseite der Hefte Kinder aus Japan, Brasilien, der Mongolei, Australien, Irland und Griechenland abgebildet."


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Ein klarer Fall für Riemer-O-Rama!

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@kerleone
Vielen Dank,
nehme ich sofort rein!
(hoffentlich gibts die Kladden ooch in Berlin...)

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Die gibts glaub ich gar nicht mehr, die habe ich vor zwei Jahren mal gekauft aber bin nie dazugekommen sie zu scannen. Wenn du willst, kann ich dir das Exemplar senden.

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Da bin ich mal auf Griechenland gespannt.

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Haben die Schafe als Wappentier?

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Ach, wie "süß" ...

Erinnert mich an die alten "Mecki"-Bilderbücher aus den 1950er Jahren, in denen noch ganz "unschuldig" von "Negerlein" die Rede war. Im Falle Griechenland oder Irland, sogar Japan ist der Kitsch wohl ähnlich harm- und folgenlos, wie jene Bildatlanten, in denen Bayern grundsätzlich Lederhosen tragen und Schweden immer flachsblond, groß und schlank sind. Bei "exotischen" Kulturen, über die Kinder aus ihrem Altag kaum etwas erfahren, halte ich so was aber für "pädagogisch bedenklich".

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Sehe ich auch so, eine Vereinfachung ist für eine kindergerechte Darstellung immer notwendig, das Problem ist wirklich, dass dem keine Spezialisierung folgt. Außerdem folgt die Vereinfachung in diesem Fall doch nur veralteten Vorstellungen vom Leben anderer Kulturen. Wie bei Riemer-O-Rama ist es manchmal schon sehr effektiv, die Darstellungen aus dem Kontext zu reißen, weil man sich dann, wenn diese Eindrücke nebeneinander stehen, der Einseitigkeit der Klischees bewußt wird.

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an querleone:

ich würde mich sehr über ein exemplar freuen, und könnte mich zum beispiel mit einer "so sind die anderen"-cd rewonschieren.

liebe grüsse aus dem hochsommer-berlin,
riemer

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ach "lass' 'mer doch die kirche im dorf". wenn der untertitel lauten würde, "maria, ein bayern-mädchen aus deutschland mit einem rehkitz" oder "michael mit einer allgäuer milchkuh (!)" ... ist denn das nun wirklich so schlimm?
zugegeben kann man darüber streiten, insbesondere wenn eltern (oder wir!!!) diese abbildungen interpretieren, aber bei kindern ist das doch eine andere sache. es geht doch nicht darum, dass kinder in frühem stadium irgendwelche rassistischen bilder aufbauen, sondern zum einen lernen, dass "kind" eben auch anders lebt, was gleichzeitig bereits früh zu einer differenzierteren auffassungsgabe über die erde und ihre bewohner führen kann, und zum anderen, dass "kind" lernt, welche vielfältigkeit es auf erden gibt: flora, fauna, und eben ... mensch!
natürlich ist das "Aboriginal-Mädchen" nicht kategorisch anders als das mädchen, welches in dieses schulheft schreibt, aber es lebt eben doch "anders". natürlich auch nicht mit kängurus und irgendwelchen papageien, aber es geht doch nur darum, genau o.g. aufzuzeigen: die kulturelle vielfalt des menschlichen daseins. das mag in der darstellung des mädchens mit kontinental-typischen tieren auf den ersten blick, zumindest aus unseren augen, "verwerflich" und "rassistisch" erscheinen, aber unterschätzt mal bitte nicht das auffassungsvermögen von kindern.
auch maria und michael wissen, dass sie im eigentlichen sinne nicht mit rehkitz und allgäuer milchkuh im arm leben, aber sie haben sie nunmal gern, denn das sind liebenswerte geschöpfe. hier wird ein bezug zur "heimat" und zum "bekannten" assoziiert, ebenso wie zum "fremden" und "unbekannten".
wenn ihr an der stelle von pädagogen wärt, wie würdet ihr denn bitte die unterschiedliche lebensweise, vermittelt an kinder, darstellen wollen? ohne tier, ohne ayers rock, ohne hautbemalung, ohne ... ? wo bleibt dann die pädagosiche vermittlung des "kulturell fremden"? und habt ihr euch schon mal ein australisches schulheft angeschaut?

wir identifizieren uns nunmal über die abgrenzung, selbst wenn es stereotype bilder sein mögen wie känguru und papagei. das heißt aber noch lange nicht, dass dies mit rassismus gleichzusetzen ist. insbesondere wenn es sich um kinder handelt. habt ihr nie "cowboy und indianer" gespielt? seid ihr deshalb rassisten? oder besser gesagt (ohne gleich den begriff rassismus zu verwenden): findet ihr das "pädagogisch bedenklich"?

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Natürlich muss man die Kirche im Dorf lassen, das ist wirklich alles andere als ein Skandal, ich habe es reingestellt, weil man darüber schmunzeln kann. Aber es ist klar, dass man es besser machen könnte.

Kinder können nur dann verstehen, dass es nicht wirklich so zugeht, wenn sie auch mal andere Darstellungen sehen. Manche Leute in Deutschland sehen bis an ihr Lebensende nicht, wie Aborigines heute wirklich leben. Natürlich kann man Kindern ihre Phantasiewelt lassen, wo es Cowboys und Indianer als Klischees gibt. Oder Märchen. Aber eine moderne Darstellug, wie z.B. Landwirtschaft heute funktioniert, so mit Traktoren und Mähdreschern bekommt jedes Kind auch mal zu sehen, zusätzlich zum Klischee vom Geißenpeter (das Kindern natürlich gefällt). Und deshalb wäre es sicher besser, wenn ein Kind auch mal sieht, wie Aborigines heutzutage wirklich leben.

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das sehe ich grundsätzlich natürlich genauso. ich musste auch schmunzeln und finde deinen beitrag geradezu fabelhaft, insbesondere hier im ethno::log. ich geb' dir natürlich auch recht, dass man es besser machen könnte und besser machen müsste. insbesondere in der form, wie du es ja auch forderst, dass es zu dem klischeebeladenen bild auch eine darstellung des realen leben gibt. oder dass gerade wir uns vielleicht doch mal langsam von den klischees abwenden sollten. vielleicht schreibst du richtig, dass manche leute tatsächlich ihr leben lang jeden aborigine mit kängurus assoziieren.
die zielgruppe bleibt für mich dennoch das kind im alter von 0 bis 7 - kindergarten und die ersten beiden schuljahre vielleicht. ich bin der meinung, dass im laufe der zeit dann schon vermittelt wird, dass die realität anders aussieht ... aber da unterschätze ich vielleicht die menschen und lebe wieder einmal meine naivität aus. denn wie auch gestern nacht (bei mächtig viel rotwein bemerkt), wir identifizieren uns über die abgrenzung. das war so, ist so und wird immer so sein. leider! dabei bedienen wir uns dieser klischees. leider! und natürlich sollten gerade wir als ethnologen dafür sorgen, dass bestimmte stereotype mal langsam verschwinden.

meine frage nach euren ideen zu einer besseren darstellung war aber auch durchaus ernst gemeint. lasst uns doch mal einen entwurf machen und dann eine serie mit "pädagogisch unbedenklicheren" bildern herausbringen! ;-)
- "ethnological correctness" -

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Manche Leute in Deutschland sehen bis an ihr Lebensende nicht, wie Aborigines heute wirklich leben
Und manche Leute wissen bis an ihr Lebensende nicht, das es Aborigines gibt oder was "das" überhaupt ist.

Lieber Klischee- als gar kein Wissen?

Und wie man solche "pädagogisch unbedenkliche" Schulhefte mit "ethnological correctness" in zwei Bildern darstellen will, wäre allerdings interessant.

Ich denke die Tiere und der Berg sollten schon dazu, sie sind einfach charakteristisch und ist für die Kids auch "was zum merken" (Australien = großer roter Berg und Kangaroos und Kinder - wie letztere dargestellt werden könnten überlass ich hier mal den "Großen")

Bin gespannt!

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finde deine frage interessant, just be: "Lieber Klischee- als gar kein Wissen?" hab' auch noch keine antwort parat, allerdings tendiere ich vermutlich doch zu "gar kein Wissen"! obwohl...?
dazu muss ich allerdings auch sagen, dass ich es nicht unbedingt schlimm finde, nicht zu wissen. wenn ich mir den ein oder anderen allgäuer bauern vorstelle... warum sollte der von den aborigines in australien wissen? das bringt ihm schlicht und einfach gar nichts, außer, dass er natürlich seine sicht auf die welt erweitert und darin vielleicht in eigenen fragen nach dem menschlichen dasein weiterkommt. ansonsten versucht er doch nur, in glück und zufriedenheit sein leben zu bestreiten. naja, die ewige frage nach dem sinn des daseins!
diesbezüglich ist auch allgemeinbildung z.t. deutlich überschätzt. "man" muss nicht unbedingt wissen, wer goethe war, oder was er geschrieben hat.

auf der anderen seite ist das mit der bildung so eine sache. zurück zum beispiel von australien: in einer immer weiter zunehmend "globalisierten" welt (auch wenn mir dieses wort bald zum hals 'raus hängt) ist es wohl schon von bedeutung, über seine mitmenschen, selbst wenn es die in weiter ferne sind und wir sie nie zu gesicht bekommen, zumindest ansatzweise etwas zu wissen. das gehört schlicht zum "erweiterten horizont" eines jeden, wie die allgemeinbildung zum "kulturmensch" - zumindest so wie wir ihn begreifen ... insofern kann man dann vielleicht auch sagen: "Lieber Klischee"?
aber ich bin mir noch im zweifel...

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Ich zweifle da auch.

Ich denke es wäre schon schlimm, wenn der Allgäuer Bauer keine Vorstellung davon hätte das es noch andere Arten zu leben gibt. Klar könnte man sagen dass er vielleicht zufriedener wäre in "seiner Welt" ohne Einflüsse und ohne zu wissen dass es etwas anderes gibt. Aber die Zeiten sind vorbei. (Auch wenn man daran seine Zweifel bekommt wenn man das hier liest)
Deswegen tendiere ich schon zu Klischee, statt zu keinem. Ich habe doch vom Dorf auf der Alm auch nur Klischee-Wissen, so wie die von mir als Student ein gewisses Klischee-Wissen haben. Völkerkunde ist nun mal so kompliziert dass wir es erst studieren müssen, von dem her gibt es wohl keine andere Chance:
Lieber Klischeewissen als gar kein Wissen!
Man könnte Klischeewissen auch einfach mit Grundwissen austauschen... ?

Am obigen Beispiel also:
In Australien gibt es Kangoroos und bunte Vögel, es gibt einen einzelnen Berg mitten im platten Land und die Kinder in Australien sind dunkelhäutig, aber nicht kraushaarig, und malen sich bunt an, also ist es in Australien bestimmt warm.

Ich finde das ist eigentlich schon ein ganzer Haufen an brauchbarer Information.

Übrigens, Warauduati, ich denke die Zielgruppe liegt eher bei 6-12jährigen, drunter sind die noch im Kindi/Kita und brauchen noch keine Hefte. Und ab 12 heisst es dann: "Mama, das Heft is ja wohl voll peinlich"... oder wie kommst Du zu deiner Zielgruppendefinition?

Und wenn das Kind größer wird merkt es schon, dass nicht alle Leute in Australien "so rumrennen", aber darum geht es doch auch nicht. Es geht darum zu zeigen wie groß und verschieden die Welt ist, oder? wenn man jedes "Volk" vorstellen wollte hätte man eh anders ausgewählt...

Gibts eigentlich ne Möglichkeit auch noch die anderen zu sehen?
und: und habt ihr euch schon mal ein australisches schulheft angeschaut? Hat jemand?

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wie kam ich zu meiner zielgruppendefinition? keine ahnung. dachte es einfach so, ... am ehesten für kinder der ersten zwei drei klassenstufen, aber "0 bis" war wohl etwas übertrieben, da hast du vollkommen recht.
ansonsten sehe ich das im endeffekt genauso wie du. hatten noch eine ergänzende diskussion in der cafete, in der jemand eigentlich richtig sagte, dass wir uns doch eigentlich auch nicht groß darüber aufregen, wenn bspw. us-amerikaner klischeehaft einen bayern skizzieren. ich lauf auch nicht in lederhosen 'rum, aber wenn mich einer als denjenigen sehen will, soll er doch. die lederhose gehört ja auch irgendwie zu bayern, auch wenn wir sie nicht unbedingt tragen. bei uns in deutschland aber sind fremde klischees meist gleich von großer bedenklichkeit.

was die anderen cover der hefte betrifft. ich hab' extra versucht, über "staufen", ebay, webseiten oder den schreibwarenhandel an bilder zu kommen, aber vergeblich. vielleicht hat kerleone bei gelegenheit noch eines auf lager ...

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Wie gesagt, das Heft habe ich vor etwa drei Jahren gekauft (mit der guten alten Tina S.) und ich wollte es immer einscannen und einen Kommentar dazu mache, aber bin nie dazugekommen. In dem Heft sind innen sehr klein die anderen Cover drin, aber die sind nicht ganz so seltsam. In Griechenland sieht man z.B. den Buben von einem Ziegenhirten, der ein Zicklein auf dem arm hat, im Hintergrund ein weißes Kloster. Mittlerweile befindet sich das Heft aber im Besitz von Riemer-O-Rama....

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