Hab grad nich wirklich viel Zeit, deshalb ganz kurz,
spannend weil:

Hier wird eine der Grundsatzdebatten innerhalb der Anthro-/Ethnologie angesprochen, die seit zwanzig Jahren--und nach wie vor--die Geister scheidet: Wer ist authorisiert, valides ethnographisches Wissen zu produzieren, In- oder Outsider?
(Die dritte sich innerhalb dieser Debatte formierende Gruppe, der ich selbst angehöre, vertritt den Standpunkt, daß Outsiderwissen und Insiderwissen dieselbe epistemologische Authorität zusteht und daß eine Vielfalt an verschiedenartigen Zugängen zu ein- und demselben Feld "die beste" Erkenntnis über den Gegenstand einbringt (Kontext lautet das Diktum)--was im allgemeinen auch die Grundidee interdisziplinären wissenschaftlichen Arbeitens darstellt.)

Spannend auch, weil Du inform der Sicht von Außen auf etwas spezifisch deutsches ansprichst, dessen ich vor ein paar Jahren gewahr wurde, als ich in Helsinki in einem Friseursalon saß und während ich wartete, ein finnisches "Cosmopolitan Lifestyle Magazine" durchblätterte. Ein Artikel in der Kolumne ´Reiseberichte`, der die Beschreibung eines Kurzaufenthalts eines finnischen Journalisten im ´Berlin nach der Wende` enthielt, erregte meine Aufmerksamkeit.
Ich komm noch mal drauf zurück.