Reisen im Schutz der Blutrache

Dept. of thoughts, anthronaut, December 23, 2005 at 11:47:55 PM CET

Dieser Titel gehört zu einem Plakat eines Afghanistan-Diavortrags und sprang mir entgegen, als ich heute die Hohenzollernstraße hinunterspazierte. München wurde dieses Jahr ja regelrecht überflutet von Plakaten von Wüstenfotografen wie Martin Michael und seinen Freunden. Michaels "Wüsten der Erde" ist ja noch schön und gut. "Reisen im Schutz der Blutrache" von Gesichter der Erde klingt dann doch irgendwie nach "Ein Jahr bei den Menschenfressern der Südsee", nicht? Irgendwie muss ich dabei auch an Karl May denken: Kara Ben Nemsi zieht durchs wilde Kurdistan. Der hatte sicher auch einen Blutrache-Reiseschutz.

Nun ja, anscheinend haben sich ein paar Globetrotter die politisch/wirtschaftliche Miesepeterstimmung in Deutschland zu Nutze gemacht und die Eskapismusoffensive gestartet.

Wie mir letzthin im Tengelmann aufgefallen ist: Das 19. Jahrhundert ist näher denn je. War es denn jemals weg?

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orangemcm., December 30, 2005 at 2:28:25 AM CET

War es denn jemals weg?

Das ist eine sehr gute und sowohl für Ethnologen als auch für Historiker relevante Frage.

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supatyp, January 6, 2006 at 6:26:49 PM CET

da müssen Sie Ihren karl may

aber genauer lesen: einen Blutrache-Reiseschutz hatte kara ben nemsi nicht. im gegenteil

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anthronaut, January 6, 2006 at 8:32:05 PM CET

Sie werden wohl recht haben.

Ich muss zugeben, dass ich kein einziges Buch wirklich gelesen habe. Sehr zum Leidwesen meines Vaters, der mir in meiner Kindheit alle Bücher von Karl May geschenkt hat.

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supatyp, January 7, 2006 at 2:19:20 PM CET

dabei ist karl may 1 klassiker

der ethnologie

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2r, January 7, 2006 at 2:49:33 PM CET

HaHAHA!

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anthronaut, January 7, 2006 at 4:15:16 PM CET

Sie dehnen den Begriff schon sehr weit, wenn Sie die Phantastereien Mays als "Klassiker der Ethnologie" Bezeichnen. Dann wäre ja jeder andere exotische Abenteuerroman des 19. Jahrhunderts ein Klassiker der Fachliteratur.

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supatyp, January 9, 2006 at 10:16:03 AM CET

ethnologische literatur

ist voll mit fakes, ich hab mal forschungsanträge von eibl-eibesfeldt gecheckt, das glaubt man nicht. und für diesen style in der ethnologischen literatur ist der may 1 klassiker. Phantastereien trifft es nicht

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anthronaut, January 9, 2006 at 12:11:32 PM CET

Ja, da hamse vollkommen recht, herr supatyp.

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