Ethno::log |
Dept. of cyberethnologica, dopefish, June 7, 2005 at 2:45:17 PM CEST Lügenmärchen Volkskunde gelingt Durchbruch in der Erzählforschung
Aber jetzt endlich beschäftigt sich auch die Wissenschaft mit dem Phänomen, nicht nur obskure weblogs wie dieses hier. Namentlich Vertreter des zu globalen Themen berufene ehemals sogenannte Fach Volkskunde. Klaus Leth hat für Associated Press (AP) eine Story verfasst, in der er sich auf Aussagen des Münchner Volkskundlers Klaus Roth bezieht. Spiegel Online, Stern online, die Stuttgarter Zeitung online und das Bocholter-Borkener Volksblatt online haben den Artikel veröffentlicht. Hier ein Auszug: Es handelt sich hier um fantastische E-Mail-Geschichten, mit krimineller Absicht", sagte der Volkskundler Klaus Roth auf einer Fachtagung in Marburg. Die betrügerischen Mails stünden ganz in der Tradition der Lügengeschichten: Aber statt wie früher den Leser einfach zu unterhalten, solle dieser selbst aktiv werden und Bankgeschäfte tätigen. [...] Auch in Zukunft werden Internetnutzer wohl Lügenmärchen in ihrem Postfach finden. Laut Roth gibt es in Nigeria Tagungen, bei denen Interessierte lernen können, wie man mit Mails viel Geld verdienen kann. Vorträge mit Titeln wie: "Mache viel Geld mit sehr wenig Mühe", "Grammatikfehler: Die optimale Anzahl" oder "Sind zehn Millionen E-Mails am Tag zu viel?" sollen den größtmöglichen Profit gewährleisten. Zu ergänzen wären noch die Themen "The effectiveness of using all UPPERCASE characters." (Kategorie Debate) und "The taxman he's a comin': Keeping good and accurate records" (Kategorie Accounting). Auch Elite Trading hat sich die story zu eigen gemacht. Vielleicht versuchen ein paar Elite-Leser, zukünftige experteninformierte Elite-Manager bereits, sich für die nächste solche Konferenz zu registrieren, die Teil eines Elitestudiengangs werden könnte? Wir haben weder Kosten noch Mühen gescheut (d.h. wir haben weblogs gelesen), um ihnen die notwendigen Informationen zukommen zu lassen: Register Now! Registration is via a confidential money transfer. Send your bank's name, account number, your name, address, telephone number, and fax numbers. Please note again that this transaction is strictly confidential and as such should be kept secret. Be rest assured that this transaction is 100% risk free. Kindly send the requested information (in complete confidence) to: Nigerian EMail Conference c/o Abuja Sheraton Hotel Abuja Ladi Kwali Way Abuja, NG PMB 143 Leider ist The 3rd Annual Nigerian EMail Conference bereits vorüber, aber die Official Conference Proceedings stehen online (sorry, all CAPS). Sollte das nicht genügen, findet man auf der Konferenzseite auch einen link zur Spam University [sic!]. Ignorieren Sie die letzte Zeile mit dem link More Humor ... Welcome to the trickster's jungle, Volkskunde. Erst nachdem die deutsche blogosphere reagiert hat (siehe Nigeria Hard Boiled Egg Connection beim Schockwellenreiter und SpOn und die Nigeria-Connection bei Industrial Technology & Witchcraft), haben Stern und Spiegel Online eine Richtigstellung angehängt. Hier der disclaimer des Spiegels: Nachtrag: Mit seiner Bemerkung über Trainings-Tagungen ist Volkskundler Klaus Roth pfiffigen Online-Satirikern aufgesessen. Die Mail-Abzocker werden sich wohl auch weiterhin auf ihre hausgemachten Grammatikfehler verlassen müssen. Aber vielleicht tun wir ja Klaus Roth unrecht und tappen gerade selbst in eine Tricksterfalle. Denn, wenn wir korrekt recherchiert haben, handelte es sich bei der "Fachtagung in Marburg" um die Jahrestagung des Johann Gottfried Herder-Forschungsrates 2005 (Tagungsbericht), stattgefunden 2005, vom 1. bis zum 3. April ... ... Comment
AnnekeW, June 7, 2005 at 4:43:49 PM CEST
Namentlich Vertreter des zu globalen Themen berufene ehemals sogenannte Fach Volkskunde. meinen Se misch, vielleischt? ... Link
zephyrin, June 7, 2005 at 5:01:59 PM CEST
Zitat?
Ich glaube, dopefish zitiert hier irgendwas oder -wen ...? ... Link
AnnekeW, June 7, 2005 at 8:21:45 PM CEST
klatsch & tratsch: übrigens
hier gerade per mail reingekommen: ...weil er nämlich einfach seinen Artikel in der Lehmann-Festschrift erzählt hat: "Noch deutlicher wird der Spott in humoristischen Webseiten, etwa wenn in ironisch-witziger Form von "The 3rd annual Nigerian EMail Conference, die ...... im Sheraton Hotel in Abuja ... abgehalten worden sein soll." (FS Lehmann 405f.) Da napft das Fett wohl bei der Journaille... ich hab die gerade nicht da, reiche das aber morgen gerne mal nach... (nur soviel zur rettung des kollegen. und nicht so viel lästern, gelle? ;-) ... Link ... Comment |
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