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Hauschild über Terroristen


Interview mit dem Deutschlandradio: Der Ethnologe Thomas Hauschild hat die Anschläge der El Kaida als "Krieg" bezeichnet. Das Netzwerk gelte es militärisch zu bekämpfen. Er nannte El Kaida eine "weltweit agierende Jugendbewegung". Da sie für viele enttäuschte muslimische Jugendliche attraktiv sei, gelte es, den Dialog zu suchen, damit sie nicht zu deren Söldnern würden.

Auch als MP3 [1,6MB]


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Heres a related link.
On 3sat.online you can watch an interview from April 27th, 2005 [in german].
Prof. Dr. phil. habil. Thomas Hauschild is professor at the Institute of Ethnology and Social Anthropology, University Tuebingen, Germany.

"Während viele Europäer noch diskutieren, ob es El Kaida wirklich gibt, ist es dem Terrornetzwerk bereits gelungen, erfolgreich auf die europäische Politik einzuwirken. (...)"

"While many Europeans still argue if Al Qaida was real at all, the network of terror already succeeded in taking impact on european politics. (...)", to start with a translation of Hauschild`s main points.

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Die SZ machte am Mittwoch im Feuilleton mit dem Text "Schwer vermittelbar - Gegen die Etikettierung des Antiterrorkampfes als ,Krieg'" auf, der nicht im Web verfügbar ist. Es ist eine Gegenmeinung zur Frage, ob "Krieg" die angemessene Bezeichnung ist. Hauschild vertritt ja im Interview, wenn ichs recht verstanden habe, das Argument, der Krieg, in dem wir uns befänden und dessen Teil die Anschläge in London etc. seien, finde aktuell eigentlich im Irak statt. Daher sei der Terror Krieg. Da sprechen andere von einer Aufweichung des Kriegsbegriffs... Hier ein Auszug aus der SZ, wohlgemerkt von einem Militärhistoriker geschrieben:

"(...) In Sicherheitspolitik wie Medien muss (...) der Begriff "Krieg" wohl letztlich als Ernsthaftigkeitstopos verstanden werden, mit dem die Bedeutung eines Konfliktes für das eigene Politikumfeld unterstrichen wird. Das einschlägige Beispiel für eine solche Verwendung liefert zweifellos die Bush-Administration, die darauf beharrt, dass die Vereinigten Staaten sich seit "9-11" gegen den Terror im Krieg befänden.
Dieses bequem-vage Kriegsbild dient innen- wie außenpolitisch vor allem der Aushebelung einer alltagsvernünftigen Zweck-Mittel-Relation. Nach innen ermöglicht es zum vorgeblichen Schutz der Demokratie die Aushöhlung des Rechtsstaates durch die Einschränkung von Grundrechten in einem Umfang, den nur eine Kriegssituation rechtfertigen kann. Nach außen erlaubt der "Krieg gegen den Terror" die Invasion fremder Staaten unter konstruierten Vorwänden, die als Kriegsgrund schon im keineswegs kriegsscheuen 19. Jahrhundert schwer vermittelbar gewesen wären.
Nicht nur Gesellschaftswissenschaftler sollten mit solchen Umetikettierungen vorsichtig sein. Es ist schlicht ein methodischer Fehler, den Gestaltwandel eines gesellschaftlichen Großereignisses wie Krieg anhand von Grenzfällen vermessen zu wollen, wenn die näher liegende Erkenntnis die wäre, dass der Grenzfall eben nicht mehr zum Phänomen gehört und ein Wandel somit auch nicht vorliegt.(...) Wenn Gesellschaftswissenschaftler angesichts jedes massenhaften Auftretens von Gewaltsamkeit von Krieg sprechen, propagieren sie ohne Not einen politisch-medialen Modebegriff, der zum Verständnis des konkreten Falls wenig beiträgt, dafür aber unseren Begriff von Krieg ohne guten Grund verwässert und vor allem Scheinlegitimationen für maßlose Antiterroraktionen nährt. (...)"

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